• Bingo!
  • Impressum/Datenschutz
  • Über diesen Blog

Der Torheit Herberge

~ Asexualität, das Leben und der ganze Rest

Der Torheit Herberge

Schlagwort-Archiv: Popkultur

Voll klischeehaft

19 Freitag Okt 2012

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

≈ Ein Kommentar

Schlagwörter

Asexualität, Popkultur, Selbstbild, Stereotype, Vorurteile

So, ich hatte ja schon angedroht, dass ich mal ein Thema aus „Understanding Asexuality“ aufgreife.

Und zwar habe ich im dritten Kapitel, einem historischen Abriss, ein paar interessante Betrachtungen bezüglich asexueller, oder wenigstens vermutet asexueller, Figuren gefunden.

Offensichtlich ist die Bandbreite des menschlichen Interesses an sexueller Interaktion den Leuten schon viel eher aufgefallen, als dass es einen Namen dafür gab.

Bogaert bringt zwei ältere Beispiele, die ich aber nicht kenne: Jughead Jones  aus den Archie Comics und Gilligan von Gilligan’s Island. Sowie Sherlock Holmes und Sheldon aus der Big Bang Theory.

Außer bei Sherlock Holmes dient das Desinteresse der Figuren zumeist der Komik.

Bogaerts Meinung nach teilen sich die meisten vermutet asexuellen Figuren in Kindsköpfe und Nerds.

Und zumeist sind das Männer. Das weibliche Gegenstück zum Nerd ist der Bebrillte Bücherwurm (TM ). Offenbar kann man die Bücherwürmer aber nicht in Ruhe asexy sein lassen. Nein, an ihrer vermeintlich kühlen Schulter entzünden sich männliche Fantasien, so dass der Bücherwurm angelegentlich Rettungsaktionen zum Opfer fällt. Und siehe da, sobald man dem Bücherwurm ein paar Kontaktlinsen gegeben hat, verliebt sich das doch eigentlich recht ansehnliche Mädchen in den Quarterback und freundet sich mit den Cheerleadern an. (Ich hab den Filmtitel verdrängt, aber es gib in dieser Manier sicher mehr als einen. Clueless/Ungeküsst haut aber in eine ähnliche Kerbe.)

Wir sehen also: es gibt Klischees über asexuelle Menschen schon länger, als es eine Bezeichnung für uns gibt. Wir kämpfen gegen jahrzehntealte Stereotype, zu denen es nur ein Wort braucht, um sie mit uns zu verbinden.

Weltfremde Naivlinge, gefühlskalte Nerds, Streber ohne Hobbies, und Bibliothekarinnen, die heimlich den Fottballstar lieben.

Fallen wir außerhalb des Klischees, wird uns vielleicht nicht geglaubt. Fallen wir ins Klischee, warten wir eigentlich nur auf den Dornröschenkuss, oder, schlimmer, haben wir ein schlechtes Gewissen, weil wir das Klischee bestätigen.

Ich jedenfalls habe manchmal ein schlechtes Gewissen – ich trage Brille. Ich mag Bücher. Ich bin introvertiert. Ich breche das Klischee nur insofern, als dass nicht mal die beharrlichste Werbung mein Herz aus Eis erweicht. Kontaktlinsen habe ich versucht, aber davon hat sich meine emotionale Landschaft auch nicht geändert. Ich habe nur trockene Augen bekommen.

Noch mehr klischeehaft Asse da draußen?

Playliste

02 Mittwoch Mai 2012

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Asexualität, Popkultur, Stolz

Noch gibt es keine Songs über Asexualität, aber gelegentlich findet sich doch der eine oder andere Text, der sich mit ein bisschen Phantasie für eine Ass-freundliche Playliste eignet.

Sie ist ziemlich kurz… aber immerhin.

Als da wären:

P!nk: U & Ur Hand. Die ultimative Absage. „I was fine before you walked into my life, and you know it’s over, before it began.“ Und rockt auch noch so schön.

Martin Solveig & Dragonette: Hello. Klingt so harmlos, enthält aber ebenfalls eine Absage. „I’m here, darling, to enjoy the party. Don’t get too excited, cause that’s all you get from me.“

Lady Gaga: Alejandro. „Don’t wanna touch, don’t wanna kiss“. Beweist wieder einmal, wie flexibel sowohl die Künstlerin im Besonderen wie auch Songtexte im Allgemeinen sein können.

Die Prinzen: Küssen Verboten. Ein Kommentar hierzu erübrigt sich wohl.

Subway to Sally: Einsam. Für die Aromanties unter den Menschen.

Zugegeben, es gibt sicherlich mehr Texte, die auf Aromantiker und Asse Bezug nehmen, aber wenn, dann häufig aus der Sicht der abgelehnten Partei oder es handelt sich um derartig obskure Bands, dass es keine legal auffindbaren elektronischen Kopien davon gibt. Hierzu möchte ich auf Ily’s Blog verweisen.

Jedenfalls gibt es nicht viel partytaugliche Musik für unsereins, und nur wenig mehr, die so etwas wie Stolz vermittelt.

Falls jemand ebenfalls eine Playliste hat, die sich mit meiner nicht vollständig deckt: immer her mit den Vorschlägen.

Diebe in der Nacht

16 Mittwoch Nov 2011

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Sichtbarkeit

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

Asexualität, Melissa Etheridge, Popkultur, Sichtbarkeit

… oder: Ein interessantes Stück Liedtext, das mir in die Hände gefallen ist.

Ich habe eine CD von Melissa Etheridge daheim rumfahren. Brennjahr 1987.

(Da bin ich in die Schule gekommen. Sowohl ich als auch der Silberling sind verdammt alt.)

Darauf zu finden neben dem Klassiker „Like the way I do“ auch ein Song namens „Don’t you need“. (Hier ist eine Live-Aufnahme.) Darin erzählt das lyrische Ich, wie es sich nach irgendwem verzehrt, und doch nur ein Dieb in der Nacht sein kann, da die angesprochene Person offenbar recht kühl auf die Avancen reagiert hat.

Jedenfalls ist der Refrain für mich recht aufschlussreich:

Don’t you want, don’t you need

Can’t you taste it when you’re alone

Don’t you cry, don’t you feel

Sometimes I wonder if you are real

Don’t you bleed

Zu deutsch ungefähr: „Brauchst du nicht? Begehrst du nicht? Kannst du es nicht schmecken, wenn du allein bist? Weinst du nicht? Fühlst du nicht? Manchmal frage ich mich, ob es dich wirklich gibt. Blutest du nicht?“

Letzteres scheint eine Anspielung auf Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ zu sein, wo selbiger Vergleich von Shylock, einem Juden, verwendet wird, um Antisemitismus zu entkräften. Schlussfolgerung: wer blutet (und noch einige andere Dinge tut, auf die der Songtext indirekt bezugnimmt), ist ein Mensch.

Und Schlussfolgerung im Liedtext: wer blutet, also ein Mensch ist, muss doch auf alle diese Fragen mit einem uneingeschränkten Ja antworten. Offenbar ist Ms. Etheridge aber jemandem begegnet, der, oder eher die, das nicht tut – Asexiness ist demnach kein neues Phänomen, auch wenn es erst seit zehn Jahren einen Namen dafür gibt, der nicht ‚frigide‘ heißt.

Die Zweifel am Menschsein des durchschnittlichen Ace sind also schon älter als der Name für uns, und sitzen auch bei anderen sexuellen Minderheiten im Kopf, nicht nur bei Heteros.

Ich habe beschlossen, nicht niedergeschlagen zu sein, auch wenn der Text mal wieder ein Beweis ist, wie viel Sichtbarmachung und Information noch zu leisten sind.

Um etwas leichtfüßiger abzuschließen, hier meine Antworten:

1. und 2.: Bitte genauer. Ich brauche und begehre eine ganze Menge Dinge, da muss ich schon wissen, wie das Objekt der Frage lautet.

3. Kommt drauf an. Alleinsein hat mich noch nie am Schoki-Essen gehindert.

4. und 5. Aber hallo. Wenn wir zusammen weggehen, schämt meine Mum sich manchmal, weil ich am Ende von traurigen Kinofilmen oder Opern grundsätzlich in Tränen ausbreche.

6. Oh, eine metaphysische Debatte! Oder doch nicht?

7. Prima! Noch jemand, vor dem ich mit meinem unfreiwilligen Branding angeben kann.

Blogroll

  • A life unexamined
  • Asexual Artists
  • Dedicate the Ace
  • Ein deutscher Blog über Asexualität
  • Everyday Ignorance
  • fructus dulces
  • Handyfeuerzeug
  • kaz
  • Kuchen statt Sex
  • Mandelbroetchen
  • Prismatic Entanglements
  • Queerbeet.org
  • Skeptic's play: lgbta
  • The Asexual Agenda
  • tschellufjek
  • We are the Misfits

Informationen über Asexualität

  • Asexual Explorations
  • Asexuality Archive
  • AVEN Deutschland
  • AVEN Mutterseite
  • Das Asex-Web
  • Der Verein: AktivistA
  • The Asexual Sexologist
  • wer a sagt, muss nicht b sagen

Verlassene Blogs

  • asexual curiosities
  • asexy beast
  • Asymptotisch
  • Captain Heartless!
  • Writing From Factor X

Themen

A/Romantik AAW 2015 ace-moment Ace-Zensus 2011 ACTA AktivistA Apotheken Umschau Asexiness lesen Asexual Awareness Week asexuality Asexualität asexuelles Spektrum Autorendasein AVEN zum Anfassen Balzrituale Beziehungen Bingo! Bloggen Buchkritik Carnival of Aces Coming Out CSD CSD Berlin 2016 CSD Karlsruhe CSD Lörrach CSD Stuttgart Demisexualität Eitelkeiten Feminismus Femme! Freundschaft Gastbeiträge Gender Heteronormativität history of celibacy Homophobie House INTJ INTP Jungle World Kinder/los Kingkiller Chronicle LGBT Libido Liebe Linkspam mein Ace-Sprech gehört mir Melissa Etheridge Narben Normal kann mich mal Popkultur queer queere Geschichte Queerphobie Ratschläge Reinheit Religion Romantische Orientierung Schlampen Selbstbild Sexiness Sichtbarkeit Stereotype Stolz Suchanfragen transgenialer CSD understanding asexuality Vortrag Vorurteile Wissenschaft nützt WorldPride Wortklaubereien X-Men Ästhetische Anziehung Öffentlichkeitsarbeit

Um neue Beiträge per E-Mail zu erhalten, hier die E-Mail-Adresse eingeben.

Schließe dich 44 anderen Abonnenten an

Meta

  • Registrieren
  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.com

Archiv

Carmilla DeWinter - Teilzeitapothekerin, Teilzeitautorin, Vollzeitgeek. Ace mit Tendenzen zur Aromantik.

Archiv

Bloggen auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • Der Torheit Herberge
    • Schließe dich 44 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • Der Torheit Herberge
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen