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Der Torheit Herberge

~ Asexualität, das Leben und der ganze Rest

Der Torheit Herberge

Schlagwort-Archiv: Gender

Fremdgegangen: Gastartikel bei der Weltenschmiede

24 Sonntag Aug 2014

Posted by Carmilla DeWinter in LGBT, Queeres, Sichtbarkeit

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Autorendasein, Gastbeiträge, Gender

Die DeWinter hat viel zu erzählen, und da im Zuge des Weltengeflüsters bei der Weltenschmiede ein englischer Artikel über genderneutrale Pronomen landete, war ich so vorlaut, das ganze auf Deutsch mal für Anfänger*innen zusammenzufassen.

Das Ergebnis ist hier.

 

Preziöses Fundstück

22 Mittwoch Jan 2014

Posted by Carmilla DeWinter in LGBT, Queeres

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Gender, LGBT

Vorhin habe ich bei der Preziöse vorbeigeschaut, und in einem der alten Blobeinträge was hübsches zum Anschauen gefunden.

„Ach, so ist das?!“ ist ein Projekt, das den ganz alltäglichen Wahnsinn sowie unterschwellige und offensichtliche Diskriminierung im Leben von queeren Menschen in Comics umsetzt.

Normal, ja?

29 Sonntag Sept 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Queeres

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Gender, Homophobie

Obwohl ich glaube, dass mit meinem Humor alles in Ordnung ist, gab es in der letzten Zeit ein paar Dinge, die ich nicht mehr witzig finden kann, und muss mich hier mal echauffieren.

Dafür zwei Beispiele, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind.

Erstens. Rumgealber unter Kolleginnen, Kollegin 1 mit vier Jahre altem Sohn beklagt sich, dass der einen Marienkäferkuchen zum Geburtstag will. Kollegin 2 mit älterem Sohn schlägt vor: „Sag doch einfach, dass Marienkäfer nur was für Mädchen sind, dann überlegt der sich das ganz schnell.“

Kollegin 1 grinst, guckt dann entsetzt, und meint, „der wird jetzt aber nicht schwul?“

Alles lacht, außer der DeWinter. Ich habe mich dann zu einem halben Grinsen und zu einem, „ich glaube nicht, dass das ein Anzeichen ist“ durchgerungen.

Gedacht habe ich: Scheiß Homophobie (und kein Kommentar von Kollegin 2, die einen guten schwulen Freund hat). Scheißgenderstereotype, lasst doch das Kind damit in Frieden, der lernt das von der Außenwelt noch früh genug. Und außerdem, Mädels dürfen Autokuchen, aber Jungs keine Marienkäferkuchen. Mädels dürfen Tarnfarben, aber Jungs kein Rosa. Wie krank ist das eigentlich?

Zweitens. Unterhaltung einer Freundin von mir mit einer ihrer Kolleginnen am Getränkeausschank. Wir kommen drauf, dass klarer Apfelsaft nur klar ist, weil die Schwebstoffe daraus mit Gelatine gefällt werden, und die gewinnt mensch bekanntlich aus toten Schweinen. Die Kollegin meint dann in etwa, „haha, Vegetarier und Veganer dürfen keinen Saft trinken! Da bleibt mehr für uns Normale übrig!“

Ich blinzle, schlucke, und sage, „Normal ist relativ.“

(Ja, ich bin introvertiert, und das Gegenteil von schlagfertig. Was glaubt ihr, warum ich lieber schreibe?)

Jedenfalls bekomme ich, die ich meine ganze Teenagerzeit gerne „normal“ gewesen wäre, mittlerweile so einen Hals, wenn ich das Wort nur höre. In der Medizin und den Naturwissenschaften lasse ich Normwerte gerne durchgehen, aber selbst da gibt es üblicherweise Spektren, und es gibt Leute (wie mich) die leben fantastisch mit einem Ruhepuls unter 60/min.

Glücklich bin ich eh erst, seit ich beschlossen habe, dass die Leute sich ihr „normal“ dahin stecken können, wo die Sonne nicht scheint. Meistens ist es doch so, dass gerade die, die am meisten auf „normal“ stehen, einfach bloß Angst haben, dass irgendwer merken könnte, dass sie irgendwie nicht ganz „normal“ sind.

Das Leben ist eine Glockenkurve, verdammt noch mal.

Insofern frage ich mich: Wieso wollen alle Leute Lemminge sein?

/aufreg

Milady is an Ice Queen

22 Mittwoch Mai 2013

Posted by Carmilla DeWinter in asexuality, English Musings

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Carnival of Aces, Femme!, Gender

So, this month’s Carnival theme is „appearances“. I’ve done some pieces on this in German, and probably will again…

Anyhow. The short version is: I’m a cis-female person who damn well likes to look like her name is Carmilla DeWinter, and also likes the attention that goes with that. Or, in other words, I am a middling-vain femme, though I don’t wear skirts much, mostly for the reason that I find nylons absolutely disgusting.

This feminine look is actually a rather new development.

As a child, I remember that I liked pink, magenta and purple, though my clothes of choice consisted mostly of jeans with a t-shirt or sweater, depending on the weather. Frills, skirts, blouses and dresses weren’t really my thing, I rarely played with dolls and, to my memory, never actively proposed playing house. Though I did have a slight obsession with horses for a couple years there.

Then puberty hit, and, well. Looking back, I did a wonderful job of not looking female, and therefore, desirable, by hiding behind a not-so-thin figure, loose clothes, old sneakers and long greasy hair tied into a ponytail. When I was around 16, I replaced that with a better kept chin length haircut,  hoodies, Doc Marten’s boots and t-shirts advertising obscure bands I liked. Also, I tried to evade everything feminine, cute or girly looking for years, apart from a few experiments.

When I was 13, 14, this led older strangers to refer to me as „young man“, which I didn’t mind in the least. I also believe some of the people in my later school years suspected me to be a lesbian.

It wasn’t a comfortable place to be in – on the one hand, I wanted to be noticed, on the other hand, I was dreadfully afraid of the wrong kind of notice, read, attraction. I had this idea that a certain inviting look meant that, if I was noticed, I’d have to follow through with whatever the look suggested.

This was, obviously, utter, convoluted nonsense, but it took me a while to untangle all this. It’s also anecdotal evidence that Bogaert’s theory of asexual women having no „object-of-desire self-consciousness“ isn’t all that solid. In hindsight, I did a great many things to avoid being read as an object of desire…

Anyhow. I grew older, maybe I’ve managed to grow up since then, too. Somewhere along the line, and I can’t put a finger on when, exactly, I realized that I wasn’t all that disappointed when guys didn’t show sexual interest in me, and that it was perfectly okay to signal disinterest if they did. Heureka, eh?

So I decided I might as well do as I liked with my outfits, and if someone got disappointed in the process, it wasn’t my problem. I eventually grew the punk attitude to match the look, meaning I had less reason to look like a punk rocker. I’m now taking great care to keep that inner middle finger cranked up to eleven… Finding an identity as asexual has actually made it worse, if you’d call it that. No matter what I wear, or how I look, all you lovely ace and femme bloggers out there reinforced the notion that I don’t owe anyone anything. Showing cleavage is not a promise.

So, for a few years now, I’ve been approaching clothes and stuff mostly as I would toys. I’m female, and, if I feel like it, I get to play dress-up, with all the stuff fashion offers. It’s fun.

Gay Fantasy vs. Guter Consent

01 Montag Apr 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Queeres

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Autorendasein, Consent, Gender, Heteronormativität

Man stelle sich vor: Ein junger Mann, schlank, nicht allzu groß, tendenziell feminin, also lange Haare, blass, gerät unfreiwillig (durch Gefangennahme, Sklaverei, sonstwas) in die Gesellschaft eines zweiten Mannes – groß, muskelbepackt und ein echtes Alphamännchen.

Das Alphamännchen ist größer, stärker, älter und mächtiger als sein Gefangener.

Damit ein Plot draus wird, müssen die beiden sich unwiderstehlich finden, das Alphamännchen versucht, das Vertrauen seines Gefangenen zu gewinnen, und früher oder später (meistens früher) treiben die beiden es miteinander.

Und jetzt raten, wer beim unvermeidlichen Analsex unten ist.

Und außerdem raten, warum sich diese Zusammenfassung witzigerweise ähnlich liest wie die vieler ganz gewöhnlich schlechter Liebesromane mit einem Hetero-Pärchen.

Das Genre gehört, bei expliziter Lyrik, zu Yaoi („Jauwi“), bei Andeutungen zu „shonen-ai“, oder Boylove, und kommt aus Japan, wo sowas für Leserinnen produziert wird. (Wer hätte es gedacht?) Beeinflusst wird das auch durch eine Periode in der japanischen Geschichte, in der die Samurai das Recht auf sexuelle Gefälligkeiten von ihren Schülern hatten – die natürlich beim Sex unten zu sein hatten, denn ein erwachsener Mann tut so was ja nicht… /Ironie Ende.

Siehe auch die griechische Knabenliebe.

Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen wird hierzulande bei fantastischem Material mit so einer Story auch gerne „gay fantasy“ oder „schwule Fantasy“ draufgeklebt, obwohl ich in den beiden Hauptdarstellern tendenziell kein schwules Pärchen erkennen kann.

Aus dem obengenannten Set-up eine ordentliche Geschichte zu machen, ist tendenziell schwierig, und in den meisten Fällen stehen mir beim Lesen nach ein paar Seiten die Haare zu Berge.

Warum?

Erstens: Heteronormativität. Wenn ich einer nicht-repräsentativen Livejournal-Umfrage von Minisinoo glauben darf, mögen nicht mal alle schwulen Kerls Analsex. Aber offenbar reicht bei den meist weiblichen, heterosexuellen Schreiberlingen und ihrem ebenso weiblichen, heterosexuellen Publikum die Fantasie nicht weiter als bis zur Penetration als Ausdruck größter Zuneigung. Und dass dann der femininere Partner unten ist, ungefragt und unreflektiert, setzt dem ganzen noch sein Krönchen auf.

Zweitens: Machtgefälle, was ist das? Denn in der Regel wird die Tatsache, dass unser Alphamännchen über mehr Macht verfügt, nicht zwischen dem Paar thematisiert. Oder, in einem Fall, den ich gelesen habe, ganz ausdrücklich dazu verwendet, dem Gefangenen ein sexuelles Experiment aufzunötigen, von dem er nicht so wahnsinnig begeistert ist.

De facto ist jede Zustimmung immer abhängig von der Reaktion auf eine Weigerung. Je negativer die zu befürchtenden Konsequenzen eines „Nein“, desto weniger Wert hat der Consent.

Als AutorIn kann ich natürlich trotzdem Consent herstellen, da ich die Möglichkeit habe, die Perspektive beider Figuren zu zeigen.

Was ich aber bis jetzt vermisst habe, ist ein generelles Bewusstsein für das Problem – sofern, wie in meinem Beispiel, nicht gleich ein Fetisch draus gemacht wird, der die LeserInnen aufgeilen soll.

Mag nur mir so gehen, aber ich finde das respektlos, gegenüber den Figuren wie auch Männern allgemein, und unehrlich. Immerhin ist das echte Leben nicht so, und mensch fühlt sich als schwächerer Partner vielleicht benutzt.

Aber in Anbetracht von Porno bleibt die Realität wohl lieber draußen, und ehrlich genug, „Porno“ draufzuschreiben, sind die AutorInnen dann doch nicht.

Femme-inin

17 Sonntag Mär 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Queeres

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Femme!, Gender, Selbstbild, Sexiness

Vor vier Wochen habe ich mich über das „Objekt-des-Begehrens“-Bewusstsein ausgelassen, und warum ich glaube, dass manche asexy Frauen sich betont unweiblich kleiden, um kein Objekt zu sein.

Ich bin dazu quasi der Gegenentwurf: ich trage manchmal Röcke, wenn auch keine sehr kurzen; enge, teilweise tief ausgeschnittene Oberteile; Schmuck, Blümchen im Haar, Nagellack. Dazu lange Haare. Néanmoins aus dem Forum, die mich auch persönlich kennt, hat einen „mädchenhaften“ Eindruck von mir.

So einen Eindruck habe ich nicht immer hinterlassen. Bis ich etwa 15 war, bestand meine Garderobe bevorzugt aus sehr weiten Pullis und Schlabber-Jeans, dazu Turnschuhe. Im Rückblick wird offensichtlich, dass ich mich damals mit meinen sich entwickelnden weiblichen Formen völlig überfordert war und den optischen Rückzug angetreten habe.

Hauptsache, mich bemerkte keiner, der irgendwas von mir hätte wollen können.

Es folgte eine eher punkige Phase, mit Kapuzenpullis, Band-T-shirts und Doc Martens. Ein bisschen „lauter“, die Klamotten besser sitzend, aber nicht das, was ich als feminin bezeichnen würde.

Im Laufe der Jahre bemerkte ich dann, dass ich wohl doch nicht so viel Lust hatte, mir einen Mann zu angeln, und eine Frau schon gar nicht, und dass, egal welches Outfit ich trug, die Kerls das irgendwie riechen konnten.

Überdies begriff ich, dass ich nicht verantwortlich bin für das, was andere Leute von mir denken. Eine hochgeschlossene Bluse hält im Zweifelsfall keinen Sexisten davon ab, mich als Frau und damit als inkompetent zu betrachten. Insofern kann ich mich auch anziehen, wie ich Lust habe.

Und seitdem ich nun innerlich den Schritt von der „misstrauischen Hete“ zum Ace gemacht habe, lehne ich mich optisch noch ein bisschen weiter aus dem Fenster.

Wobei ich, natürlich, nicht so aussehe, als würde ich mich aus dem Fenster lehnen, da von mir ja als cis-Weibchen auch ein halbwegs feminines Äußeres erwartet wird.

Was man leider nicht sieht, ist, dass dieser ganze Kram für mich eigentlich Spielzeug ist: ich bin jeden Tag mal mehr, mal weniger in Kostüm. Ich mache das alles für mich, als Ausdruck meines persönlichen Befindens und meines Selbstverständnisses, nicht für irgendwelche Männeraugen.

Ich nehme den Anspruch, dass ich ich halbwegs feminin auszusehen habe, und treibe ihn nach Laune zum Exzess. Somit untergrabe ich nebenher die Heteronormativität hoffentlich ein bisschen.

In anderen Worten: ich zähle mich zu den Femmes. (Ausgesprochen mit „e“, nicht mit einem französischen „a“.) Sogar an den Tagen, an denen – in einem Laden mit einem Chef und mehreren weiblichen Angestellten – ich die einzige Person mit Krawatte bin…

Wie gesagt: Spielzeug!

Objekt des Begehrens?

16 Samstag Feb 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

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Gender, Selbstbild, Sexiness, understanding asexuality

Es ist schon eine Weile her, dass ich Artikel angekündigt habe, die von Bogaerts „Understanding Asexuality“ inspiriert sind.

Nun. Hier ist nun einer. Ausgehend vom sechsten Kapitel, das „Sex and Gender“ übertitelt ist – also „Biologisches Geschlecht und Geschlechtsindentität“.

Erst eine Meckerei: obwohl Bogaert explizit feststellt, dass es einen Haufen (d.h. 13%) Asexuelle gibt, die sich weder als weiblich noch als männlich identifizieren, besteht er auf „sie oder er“, obwohl es im Englischen die Möglichkeit des Einzahl-„they“ gibt, das völlig geschlechtsneutral funktioniert. (Seufz.)

So. Und nun zu meinen Überlegungen. Bogaert spekuliert, dass asexuelle Frauen kein „Objekt des Begehrens“-Bewusstsein haben und sich daher weniger feminin verhalten und kleiden:

For example, asexual women may be less feminine in attire, manner and language because they lack (…) object-of-desire self consciousness.

Das erklärt er, indem er das Gegenbeispiel anführt. Heterosexuelle Frauen ziehen laut Studienlage einen großen Teil ihres sexuellen und romantischen Selbstbewusstseins daraus, sich als Objekte des Begehrens wahrzunehmen. Wenn ich das richtig verstehe, folgert er aus der Tatsache, dass asexuelle Frauen nicht begehren und nicht begehrt werden möchten, dass sie sich nicht als „Objekte des Begehrens“ wahrnehmen, und deshalb andere Verhaltensweisen zeigen.

Hm.

Für mich wird andersrum ein Schuh draus, was mit der Sozialisation von Menschenweibchen zusammenhängt.

Hübsche Dinge zu mögen und sich herauszuputzen sind in unserer Gesellschaft weibliche Domänen. Kleine Mädchen werden häufiger für ihre süßen Kleider und ihre schönen Haare gelobt als kleine Jungen. Schlussfolgerung: hübsch sein bringt positive Aufmerksamkeit. Jede_r wird gern gelobt. Und wer sich mal anschaut, wie oft Schauspielerinnen mit ihren Outfits in der Presse sind im Vergleich zu ihren Verdiensten auf der Leinwand…

Wir lernen von klein auf, dass frau gefälligst nett auszusehen hat. Wer nicht hübsch ist, also nicht als „Objekt des Begehrens“ auf dem männlichen Radar auftaucht, muss soziale Konsequenzen fürchten, und hierbei können andere Frauen sehr viel ungnädiger sein als jeder Mann.

Zweitens heißt asexuell ja nicht aromantisch, und bei der Partnersuche ist ein gepflegtes Äußeres nicht unerheblich.

Drittens gibt es anekdotische Beweise – Ninnys Mieder und Strapse in London sind da vermutlich das aufsehenerregendste Beispiel – dass asexuelle Frauen verstehen, mit dem Begehren und der (A)Sexiness zu spielen.

Insofern glaube ich, dass die meisten asexuellen Frauen durchaus wissen, bewusst, oder unbewusst, dass sie potentiell ein Objekt des Begehrens sind. Und dass es bei diesen ganzen unfemininen Verhaltensweisen vielleicht darum geht, möglichst gar nicht  erst auf dem Radarschirm aufzutauchen – dass also das Tragen hochgeschlossener Kleidung, etc. erst aus dem „Objekt des Begehrens“-Bewusstsein erwächst, und nicht andersrum.

Public Service Announcement: Petition an WHO

28 Sonntag Okt 2012

Posted by Carmilla DeWinter in Queeres

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Gender, LGBT

Heute ist mir eine Petition in den Posteingang geflattert, die ich teilen wollte: Eine Aufforderung an die WHO, Transsexualität von der Liste der psychischen Störungen zu streichen.

Falls wer Interesse hat, rüberklicken und unterschreiben.

 

Irgendwie habe ich es immer schon geahnt…

11 Mittwoch Apr 2012

Posted by Carmilla DeWinter in Uncategorized

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Gender, Wissenschaft nützt

Bei web.de ist mir dieser kleine Artikel unter die Augen gekommen.

Kurz gefasst:

Werden Fotos auf den Kopf gestellt gezeigt, haben Menschen Probleme, Gesichter oder ganze Personen wiederzuerkennen. Bei Objekten, beispielsweise Gebäuden, tritt der sogenannten Inversionseffekt dagegen nicht auf. (…) Tatsächlich erkannten die Teilnehmer die Männerfotos deutlich schlechter wieder, wenn diese falsch herum gezeigt worden waren. Bei den Frauenfotos war das nicht der Fall – es machte kaum einen Unterschied, ob die Frauen auf dem Kopf standen oder nicht. Dies lege nahe, dass die Männer als Personen, die Frauen dagegen als Objekte wahrgenommen wurden, schreiben die Wissenschaftler.

Dieser Effekt trifft sowohl für Männer als auch für Frauen zu. Wobei die Einschränkung bleibt, dass es britische Studenten waren, die befragt wurden, und damit Aussagen über außereuropäische Kulturkreise unsicher sind.
Jedenfalls stimmt dieses Ergebnis mit meiner Beobachtung überein, dass leichtbekleidete Frauen tendenziell weniger ernst genommen werden, und zutrauen tut man ihnen schon gleich gar nichts. Noch ein Grund, zu Prüfungen besser im Hosenanzug zu erscheinen…
Irgendwie würde das auch erklären, warum Frauen einen Großteil der Menschheitsgeschichte als Besitz behandelt wurden und immer noch werden. Oder andersrum, und die Behandlung als Besitz führt zu dem Frau-als-Objekt-Forschungsergebnis. Beides keine besonders schmeichelhaften Vorstellungen für die Menschheit.

Kein Fräuleinwunder

20 Donnerstag Okt 2011

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

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Carnival of Aces, Gender, Wortklaubereien

Dies ist die deutsche Version dieses Artikels. Geschrieben für den November-Carnival, nachdem ich bei Ily diesen Artikel gefunden habe. Zusammengefasst fragt sie sich: wenn Mädchen und Jungen irgendwann zu Frauen und Männern werden, was hat das für Konsequenzen für Menschen, die sich diesen Kategorien nicht zugehörig fühlen?

Woraufhin ich mich fragte: bin ich nun ein Mädchen oder eine Frau oder was?

Warnung: Etymologie und Liederzitate.

Ich darf mich glücklich schätzen, cis zu sein. Für Uneingeweihte: ich wurde als weiblich beim Standesamt angemeldet, und hatte bis jetzt noch keinen Grund, damit unzufrieden zu sein.

Außerdem fühle ich mich in meinem Körper so wohl wie seit meiner Kindheit nicht mehr. Ich gehe davon aus, dass mit meiner asexuellen Identität zusammenhängt. Manche Dinge (wie Tanzengehen) sind viel einfacher geworden, seitdem ich mir über meine Erwartungen im Klaren bin, und ich nicht mehr sexy aussehen muss.

Jedenfalls fragte ich mich, ob ich mich eher als Mädchen oder als Frau bezeichnen würde, und stand vor einem Rätsel.

Bin ich ein Mädchen? Mit knapp dreißig? Mit all den Untertönen: Girly. Rosa. Süße Katzen auf dem Nachthemd. Aber auch: „girls just wanna have fun“, und, „Weil ich ein Mädchen bin.“

Auf die vorausgesetzte Unreife verzichte ich dankend. Ich mag ein Fan-Girl sein, aber mein Dasein als Mädchen habe ich spätestens an dem Tag hinter mir gelassen, als ich von meinem eigenen sauer verdienten Geld eine eigene Wohnung gemietet habe.

Außerdem mag ich das Wort Mädchen nicht. Als Verkleinerung von Magd kann es gar nicht anders, als ein Neutrum zu sein, und ich bezeichne ungern weibliche Menschen, mich selbst eingeschlossen, als Es. (Was anderes sind Leute, die „es“ als Pronomen haben – aber die sind dann in der Regel auch nicht weiblich.)

Zuletzt habe ich ja oben schon erwähnt, dass man von Mädchen erwartet, dass sie irgendwann erwachsen werden und dann Frauen sind. Mädchen ist ein Übergangsstatus, etwas, das man hinter sich lassen sollte. Und ich würde gerne glauben, dass ich mich gegenwärtig nicht mehr in einem Übergang zum Erwachsenwerden befinde.

Also, meine zweite Option: Frau. Englisch: woman. Im Mittelalter war „Frau“ für verheiratete Adlige reserviert, und alle anderen mussten sich mit ‚wip‘ (Weib) zufriedengeben. Desgleichen ist das Fräulein ein Neutrum, und außerdem nur für Unverheiratete.

Ich habe kein Problem mit der Anrede „Frau“, und auch nicht mit „Fräulein“, mit dem ich gelegentlich von einigen älteren Herrschaften angesprochen werde. „Fräulein“ funktioniert nämlich noch als Titel, braucht also keinen Namen hintendran, während, „Sie, Frau, können Sie mir mal helfen?“ irgendwie seltsam klingt.

Jedenfalls sind Anreden eins, aber mein ganzes Selbstbild an meinen Familienstand zu hängen, widerstrebt mir zutiefst.

Mir fehlen leider deutsche Liedzitate, was Frauen und ihr (Selbst-)Bewusstsein angeht, also muss ich mich im englischen Sprachraum bedienen. „Man, you make me feel like a woman.“ „I’m a red-blooded woman.“ „Treat me like a woman.“ Und irgendwie scheint das alles mit Sex und Beziehungen zu tun zu haben, und ich kann bestenfalls in Ansätzen nachvollziehen, was diese Frauen da meinen. Ich weiß nicht, wie es geht, mich ganz als Frau zu fühlen.

Zusammengefasst: die zwei üblichen Bezeichnungen für weibliche Menschen kommen mit einem Haufen Ballast, der es mir quasi unmöglich macht, mich für eins von beiden zu entscheiden. Weiter mag ich gar nicht denken, denn die Resultate führen größtenteils zu Kopfschmerzen.

Ich glaube, dass diese Benamsungsschwierigkeiten direkt mit meiner Asexualität und meinem Desinteresse an traditionellen romantischen Partnerschaften zusammenhängt. Denn sowohl „Mädchen“ als auch „Frau“ greifen für ihre Definition auf Sex und Ehe zurück, und mit diesen Konzepten kann ich nunmal persönlich eben wenig anfangen.

Das führt unter anderem zu einem Aussehen, das eben nicht furchtbar fraulich ist, und daher manchmal zu ein bisschen Schluckauf im Umgang mit anderen Leuten – solange ich also keine Falten habe, oder graue Haare, werde ich von anderen Menschen eben den Mädchen zugeordnet, mit allen Nachteilen.

Ich mag mich deswegen auch nicht anders anziehen – mit Kaschmir-Twinset und Perlenkette käme ich mir doch nur verkleidet vor – und kann dann nur hoffen, die Menschen durch Taten davon zu überzeugen, dass ich zwar jung aussehe, aber trotzdem weiß, was ich tue.

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