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Der Torheit Herberge

~ Asexualität, das Leben und der ganze Rest

Der Torheit Herberge

Schlagwort-Archiv: Eitelkeiten

Männerbilder, Frauenbilder

27 Donnerstag Feb 2014

Posted by Carmilla DeWinter in Uncategorized

≈ 2 Kommentare

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Autorendasein, Eitelkeiten, Feminismus, Femme!, Selbstbild

Letzte Woche hatte ich eine Fotosession, für die ich einen befreundeten Journalisten angeheuert habe. Außerdem habe ich heute mal ein bisschen durch den AVEN-Forum-Backlog gelesen, um zu schauen, was da gerade diskutiert wird. Jedenfalls ging es um Frauen, wie sie angeschaut werden und angeschaut werden wollen. Da kamen Widersprüche zutage, die ich auch an mir feststellen musste.

Aber von vorne.

Darf ich zunächst mal die DeWinter vorstellen:

Die DeWInter mit schwarzer Brille und asexy Hütchen

Die DeWinter mit schwarzer Brille und asexy Hütchen

Erste Reaktion meiner Frau Mama: „Du schaust aber ernst.“

Das ist aber nicht wahr, ich lächle auf dem Bild schon, aber halt nicht mit Zähnen, und nicht in die Kamera.

Jetzt kommt’s aber: Ich habe die Bilder das erste Mal durchgeschaut, und dachte auch erst mal, mensch, du lächelst ja da bloß auf jedem fünften oder so. Ist das hübsch? Finde ich, dass ich so gut aussehe? Und musste mich an die DeWinter ohne gefälliges Lächeln gewöhnen.

Dabei hatte ich meinem Fotografen extra mitgeteilt, dass ich auf den Bildern nicht lieb aussehen will. Ich denke, das ist gelungen. Dabei fiel mir aber auf, dass auf den meisten Bildern von Autoren, die ich kenne, die bedeutungsschwer gedankenvoll an der Kamera vorbeischauen, während die Autorinnen fast alle lächeln. Mit der Kamera und damit dem Betrachter flirten.

Ich finde das bezeichnend. Dass es nicht genug ist, einen sauguten Text zu schreiben, nein, frau soll auch noch nett dabei aussehen. Oder will noch nett dabei aussehen. Das ist schwer zu trennen, denn wie viel an der „weiblichen Gefallsucht“ (keine Ahnung, woher ich das Zitat habe) anerzogen und wie viel eigenes ist, lässt sich kaum aufdröseln.

Lieb aussehen, Ausgleich suchen, beschwichtigen, gefallen, niedlich, hilfsbedürftig und harmlos sein. Weibchen der Spezies lernen das ab dem Zeitpunkt, an dem sie verstehen, was gesagt wird. Kleine Jungs sind cool (oder wie immer das Modewort gerade heißt) und Mädchen sind süß.

Ich will aber nicht, wie die Erde, als „größtenteils harmlos“ durchgehen. Vielleicht bin ich keine coole Socke – immerhin fällt es mir schwer, auf Dauer gedankenvoll an Kameras vorbeizuschauen, ohne kurz darauf in ein Grinsen ob der Lächerlichkeit der menschlichen Existenz auszubrechen – aber harmlos ist, hoffe ich, das falsche Wort.

Rosa!

09 Donnerstag Mai 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

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Schlagwörter

Eitelkeiten, Selbstbild, Sexiness

oder: eine Hassliebe.

Irgendwann, ich muss so ungefähr 11 oder 12 gewesen sein, wollte ich mit der Farbe Rosa nichts mehr zu tun haben. Weder mit zarten Babytönen noch mit Magenta oder Knallpink; die meisten Violetttöne litten ebenfalls, quasi in Sippenhaft.

Außer Kleider und Schuhe mussten auch Dinge des täglichen Gebrauchs dran glauben – um rosa Mäppchen, Tassen, Stifte etc. machte ich von da an einen großen Bogen. Nicht, dass ich vorher mit exzessiv viel Rosa rumgelaufen wäre, aber das Bisschen hatte schon gereicht, um einen extremen Widerwillen zu entwickeln.

Damals hätte ich nicht erklären können, was los war. Irgendwie war Rosa eine Mädchenfarbe, und das reichte. Zugegeben, Babyrosa heißt nicht umsonst so, und ist hier im Westen mit kleinen Mädchen assoziiert. Darauf zu verzichten, mag eine sehr junge Frau tatsächlich erwachsener erscheinen lassen, oder ihr zumindest den Glauben geben, dass sie älter wirkt.

Aber das war nicht der Grund. Im Rückblick war mir Pink in allen Variationen offenbar zu feminin. Man hätte mich ja für ein Weibchen halten können, und ich hätte mich damit als ein Objekt des (männlichen) Begehrens zu erkennen gegeben. Und dieses versuchte ich wohl, zu vermeiden.

Wie ich schon vorher dargelegt habe, wurde mir das mit der Außenansicht zunehmend egal, und damit kehrten manche Farben in mein Repertoire zurück. Babyrosa überlasse ich allerdings weiterhin lieber Minderjährigen.

Wobei, so ein rosa Auto hätte schon was… (aber nur mit einem fetten Autobot-Sticker, damit noch jeder merkt, dass ich mit einer Arcee oder Elita rumfahre.)

Rausgeputzt

03 Mittwoch Okt 2012

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Asexualität, Eitelkeiten, Sexiness, Suchanfragen, Vorurteile

Nachdem sich jemand auf diesen Blog verirrt hat, der bei einer Suchmaschine „wie kleiden sich asexuelle“ eingegeben hat, muss ich mich mal dazu äußern.

Irgendwo geht eine Mär um, dass man Schwule an ihrer Kleidung erkennt – was vollkommener Unsinn ist, wenn man mal näher drüber nachdenkt. Aber es besteht vermutlich bei einer großen Mehrheit von Menschen, die sich für „normal“ halten, offenbar der Wunsch, die „Unnormalen“ irgendwie identifizieren zu können. Wahrscheinlich nicht zuletzt, um sich auf die Schulter klopfen zu können, wie normal man ist.

Jedoch: genausowenig wie man seinem Sitznachbarn im Bus ansieht, ob er einen Fetisch hat, so wenig sieht man einem Ass die Orientierung an. Ich habe schon genug Asse getroffen, um zu behaupten: es handelt sich hierbei um einen Haufen Leute, die je nach Geschmack mehr oder weniger sorgfältig gekleidet sind.

Mein Geschmack geht eher Richtung femininer Extravaganza. Klamotten in kräftigen Farben, Schmuck und Blümchen für die Haare sind für mich eine Art Spielzeug. Der DeWinter darf man ihren Künstlernamen schon ansehen. Und an schlechten Tagen weiß ich genau, was ich anziehen muss, um im Hintergrund zu verschwinden.

Ahem. Jedenfalls behaupte ich, dass die meisten Leute mit ihrer Erscheinung nicht nur irgendein Bild transportieren, sondern auch ein solches transportieren möchten, und sei es, dass sie sich um Äußerlichkeiten nicht kümmern.

Asexy Menschen sind davon nicht ausgenommen. Je nach Geschmack und Selbstbild ist es also durchaus möglich, dass ein Ass aufgrund seiner Kleidung auffällt.

Heterosexuellen unterstellt man in diesem Fall den Wunsch, einen Partner anzuziehen, anstatt einfach Spaß am (guten) Aussehen bzw. dabei, sich herauszuputzen. Und da man in der Regel davon ausgeht, dass ein beliebiger Mensch, der einem begegnet, heterosexuell ist, wird diesem auffällig gekleideten Menschen das gleiche Motiv unterstellt.

Ich sage nicht, dass jeder tiefe Ausschnitt genauso tiefe Beweggründe hat. Aber ich halte es auch für gefährlich zu glauben, dass jeder tiefe Ausschnitt nur dazu dient, irgendjemandes Blick zu fesseln.

Simple Eitelkeit ist bei Kleidung immer das Motiv, das man erstes erwägen sollte.

Pssst!

11 Mittwoch Jan 2012

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Sichtbarkeit

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Asexualität, Coming Out, Eitelkeiten, Selbstbild, Sichtbarkeit

Nach einem eher unerfreulichen Gespräch mit meiner Frau Mama an Dreikönig über das leidige Thema Sichtbarkeit muss ich hier mal ein paar Gedanken dazu äußern. Zumal es nicht das erste jener Art war.

Zugegebenermaßen, mir geht es gut, und schon vor diesem einen Jahr (ich hab demnächst AVEN-Einjähriges!) mit dem neuen Etikett ging es mir nicht schlecht. Keiner hat mich je blöd angemacht, weil ich immer noch „niemanden habe“, auch wenn ich über drei Ecken weiß, dass ich in der Schule mal per Gerücht zur Lesbe gemacht wurde. Ich werde wegen meines Singledaseins tatsächlich eher bevorzugt eingestellt, und hatte deswegen auch bei der Wohnungssuche keine Schwierigkeiten.

Alles hätte überhaupt in Butter sein können, wenn man davon absieht, dass ich die klassische Familiengründung, die meine Mutter wohl noch immer erwartet, ausgelassen hätte.

Und dann gehe ich hin und pappe mir ein Etikett auf und, *ohnmächtig werd* habe die Flagge an meiner Handtasche und meinem Auto, schreibe einen Blog, gehe regelmäßig zu Treffen und hätte auch kein Problem, mich bei irgendeiner CSD/Pride-Veranstaltung zu zeigen. Irgendwann war sogar eine Vereinsgründung im Gespräch, die inzwischen, mal wieder, vertagt wurde. Ich mache also wenig Hehl aus meinem Dasein als Freak.

Aber warum muss ich nun krähen, wo ich doch nicht diskriminiert werde, und wieso sollten wir Asexies überhaupt was für die Sichtbarkeit tun? Wir werden doch nicht verfolgt, und es gibt auch kein Schimpfwort für uns!

Und warum nun ausgerechnet ich?

Ha. Nein, ich werde nicht diskriminiert. Aber ich muss mir von meiner Frau Mama anhören, ob mein Unwille, mich zu verbändeln, nicht doch „irgendwie eine Form von Autismus“ sei. Also, meine Mutter hält mich für falsch im Kopf (die Autisten unter meinen Lesern mögen mir verzeihen), und damit bin ich sicher nicht das einzige Ass, dem es so geht.

Blöd, wenn man sich selbst das dank seiner erfahrenen Andersartigkeit auch schon gefragt hat. Offenbar gibt es also einen gesellschaftlichen Konsens, dass ich krank bin. Einen, den ich verinnerlicht habe. Und deswegen war ich sehr froh, als ich AVEN gefunden habe, und erkannte, dass ich „nur“ zu einer recht kleinen sexuellen Minderheit gehöre.

Warum also krähen? Antwort: damit Leute wie ich sich nicht mehr fragen (lassen) müssen, ob sie krank sind, sondern wissen, dass es eine Anlaufstelle für solche wie sie gibt. Damit ich unglücklichen Menschen ein bisschen was von den Zweifeln ersparen kann, die mich plagen.

Im Moment krähen noch zu wenige Asexies, wie ich finde, zumindest in Deutschland. Und meine Mutter weiß das natürlich, auch wenn sie nicht meint, dass es zu wenige sind. Nur, dass ich eben krähe, während andere still sind und lieber nichts sagen.

Sie versteht nicht, dass es ein Privileg ist, krähen zu können. Es heißt, dass sie mich zu einem relativ selbstbewussten, offenen Menschen erzogen hat, und dass mein Umfeld sehr tolerant ist. Ich empfinde es geradezu als Verpflichtung, etwas für die Sichtbarkeit zu tun, da ich es eben nun mal kann, und da ich außerdem etwas von dem Guten, das ich erfahren habe, zurückgeben möchte.

Der Aktivist scheint mir zudem ein bisschen im Blut zu stecken – meine Mutter engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich, gehörte mit meinem Vater zu den Gründungsmitgliedern eines örtlichen Service-Clubs, und muss sich derzeit selbst zurückhalten, um sich nicht wieder in einem zweiten Verein zum Vorstand wählen zu lassen.

Und so jemand wirft mir vor, dass ich hier nur krähe, weil ich eine Selbstdarstellerin bin, die unbedingt Aufmerksamkeit braucht. Eine Hundertfünfzigprozentige, die ihr Ego gestreichelt haben will.

Ich werde nicht leugnen, dass ich Publikum mag. Ich habe verhältnismäßig wenig Schwieirgkeiten, mich irgendwo auf ein Bühne zu stellen und was zu machen, für das ich nachher Applaus bekomme. Ich bin eitel, ohne Frage.

Dennoch. Ich sehe es mal lieber so: ich tue mehr als der Durchschnitt. Der deutsche asexuelle Durschnitt ist, gemessen an dem, was es im englischsprachigen Netz zu sehen gibt, extrem niedrig angesetzt. Insofern hebe ich also den Durchschnitt…

… und ich sage mal, gemessen an den Reaktionen, die ich so im Durchschnitt auf einen Blogpost bekomme, ist dieser Wunsch, mein Ego gestreichelt zu bekommen, ja wohl zu Scheitern verurteilt.

Ohne bereits vorhandenes Selbstbewusstsein hätte ich schon längst das Handtuch geworfen, oder mich nach dem unschönen Artikel in der Apotheken-Umschau online in ein Loch verkrochen, um meine Wunden zu lecken. Aber aus der Richtung zu schauen ist wohl irgendwie unbequemer.

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