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Zines können einen durchaus auf die eine oder andere Idee bringen, und mich brachten sie dazu, etwas zu zählen. Nämlich Antworten in Troll-Bingos.
Asexy Bingos gibt es von SwankIvy hier und hier, ein schwulesbisches und ein bisexuelles Bingo findet man hier.
Großzügig ausgelegt sind sieben von fünfzehn Feldern in jedem asexy Bingo eine Aufforderung, sich Hilfe zu holen (beim Arzt oder Psychotherapeuten), aber nur zwei für Lesben, Schwule und Bisexuelle.
Ich bin mir nicht ganz sicher, warum das so ist. Ich vermute aber, dass es daran liegt, dass, wenn ich „asexuell“ bei Amazon suche, ich vor allem auf Bücher treffe, deren Ziel es ist, klarzumachen, welche Personengruppen alle nicht asexuell sind (wenn die Autoren auch eine andere Definition zu benutzen scheinen als unsereins). In diesen Texten geht es vor allem um ältere Menschen, psychisch Kranke und Behinderte… also Menschen, deren (tatsächliches oder erwünschtes) Liebesleben die Gesellschaft bevorzugt ausblendet.
Tja. Und da die wenigsten Asexies im gehobeneren Alter ihr Coming-Out haben, bleibt da wohl nur der andere Rückschluss: wir haben entweder einen an der Waffel oder mit unseren Hormonen ist was nicht in Ordnung.
Schwierig wird es damit für diejenigen, die tatsächlich keinen Schein vom Arzt vorzeigen können, der bestätigt, dass sie keine relevante Diagnose bzw. Vorgeschichte haben.
Aber ganz ehrlich? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ist es nicht eigentlich völlig wurst, ob wir „born this way“ sind, oder durch eine unglückliche Ereigniskette dazu „gemacht“ wurden?
Wie ich jetzt fühle, ist relevant, die Vergangenheit ist nicht zu ändern, und wenn ich mich gut so fühle, wie ich bin, ist es dann nicht völlig gleichgültig, ob ich in einem Paralleluniversum eine andere Vorsilbe vor dem „sexuell“ hätte?
Und traut uns eigentlich keiner zu, diese ganzen Möglichkeiten vorher schon durchgegangen zu sein, um dann doch wieder im Feld „A“ gelandet zu sein?