• Bingo!
  • Impressum/Datenschutz
  • Über diesen Blog

Der Torheit Herberge

~ Asexualität, das Leben und der ganze Rest

Der Torheit Herberge

Schlagwort-Archiv: Bingo!

Linkspam: Ableism

29 Sonntag Mai 2016

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Uncategorized

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Ableism, Autismus, Bingo!, Linkspam

Viel zum Nachdenken.

Erstens, der CSD Karlsruhe ist rum, und es war sehr nett. Dabei trafen wir auch einen Mann, der Asperger-Autist ist, und dem wir leider nicht weiterhelfen konnten. Ich stellte mal wieder fest: Mitleid nützt nix.

Zwar gibt es Gemeinsamkeiten: Viele von uns können nicht baggern und merken noch weniger, wenn sie angebaggert werden. Im Gegensatz zu besagtem Hilfesuchenden leiden wir aber selten darunter, unsere (sexuellen) Bedürfnisse nicht per Flirt kommunizieren zu können.

Zweitens, zwei Artikel aud Englisch von Sara K. und Mel Baggs über Ableism, also grob gesagt Behindertenfeindlichkeit, und was das mit Unterdrückung im Allgemeinen zu tun hat.

Zusammengefasst: „nein, ich bin gesund“/“nein, die meisten von uns haben keine Diagnosen“ sind nicht die korrekte Antwort auf Spekulationen bezüglich unserer Hormone, Geschlechtsteile, Hirnverschaltungen, schlechter Erfahrungen und anderer gesundheitsbezogener Dinge.

Wahrscheinlich ist es besser, darauf hinzuweisen, dass es

a) verdammt unhöflich ist, zu glauben, dass behinderte Menschen grundsätzlich keine sexuellen Bedürfnisse haben, nur weil sie für die sprechende Person nicht attraktiv sind oder ihre Bedürfnisse nicht auf sozial anerkannte Weise kommunizieren können

und b) dass es Überschneidungen gibt, so wie in allen anderen Fällen auch, und dass ein Rückschluss vom einen auf das andere daher grundsätzlich unzulässig ist, selbst wenn eine Einzelperson tatsächlich Zusammenhänge von Gesundheit und sexueller Orientierung bei sich feststellt.

Heißt: Wenn eine Person sagt, sie ist a_sexuell, dann hat sie in der Regel darüber nachgedacht, inklusive eventueller Gründe. Selbige gehen die Fragestellenden einen Mist an und machen die Selbstbezeichnung deswegen nicht ungültig.

Gut gemeint …

11 Donnerstag Jun 2015

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Sichtbarkeit

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

Bingo!, Pressehinweis, Recherche, Sichtbarkeit, Stereotype

Oder: Einige Hinweise an Personen, die über Asexualität schreiben möchten, aber nicht seit Jahren in der Materie stecken.

Normalerweise sagt mir ein Google Alert, wenn irgendwo in Deutschland etwas über Asexualität geschrieben wird. Leider/glücklicherweise ging sowohl mir als auch dem Rest der Community ein Artikel vom 2. Juni in der Frankfurter Rundschau durch die Lappen.

Fängt an wie immer: „Doch, so Leute gibt’s auch! Und sie schreiben darüber im Internet!“

(Origineller hingegen gestaltet sich dieses Fundstück aus der Morgenpost Sachsen, wo wir in einen größeren Zusammenhang eingebettet sind.)

Einerseits finde ich es äußerst schmeichelhaft, dass die Autorin mein Bingo zitiert – ist schließlich eine Menge Hirnschmalz dafür draufgegangen, damit alle es benutzen können – aber dass sie es dann nicht fertigbringt, nachzuschauen, wann die erste deutschsprachige Bloggerin mit mehr als drei Posts online gegangen ist, finde ich ein bisschen schade. (Tipp: Runterscrollen und Archiv öffnen.)

So gern ich hier seit zehn Jahren schreiben täte – der Blog wird im August vier. Ein stolzes Alter für einen Blog, ich weiß, aber nicht soo alt wie das Pseudonym, das tatsächlich eine knappe Dekade auf dem Buckel hat. (Beweisfoto bei fanfiction.net)

Nebenher wird von den (vermutlich deutschsprachigen) Blogs geschwärmt, als wären wir Legion statt zu sechst (?), aber verschwiegen, dass bei AVEN Deutschland ungefähr 11’000 Leute angemeldet sind. Dabei ist AVENde das im Verhältnis größte Länderforum, weil die meisten Personen aus einem von nur drei Ländern stammen, nicht aus überall her, wo Englisch gesprochen wird.

Dann verliert mein Kollege von asexy.de mal kurz seine Genderidentität. Mandelbroetchen ist agender mit männlichen Pronomen, was jetzt auch nicht schwierig zu eruieren wäre. (Zum Zeitpunkt dieses Postings schon berichtigt, nachdem er via twitter protestierte.)

Ein Blick auf die Homepage von AktivistA würde außerdem verraten, dass mindestens meine eine nicht nur voll hip bloggt, sondern tatsächlich auch traditionell Vereinsbeiträge zahlt. Und mit den anderen einen Haufen Arbeit macht. *winkt* Merke: Jedes Foto, auf dem DAS HÜTCHEN ist, enthält auch mich, selbst, wenn ich das Hütchen gerade verliehen habe …

Die DeWinter mit schwarzer Brille und asexy Hütchen

Die DeWinter mit schwarzer Brille und asexy Hütchen

Ich bin online und offline aktiv. Sogar an meinem Auto klebt was Entsprechendes, und aufmerksamen Zeitungsleser*innen in Pforzheim habe ich mich auch schon geoutet.

Hätte sich alles rausfinden lassen. carmilladewinter.com hat ein Impressum mit Mailaddresse und eine Facebookchronik, @mandelbroetchen twittert. Auch die anderen Blogger*innen bieten Möglichkeiten, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

Heißt: Leute, redet mit uns! Wir haben nicht nur Meinungen, sondern auch Informationen beziehungsweise wissen wir, wo selbige zu finden wären.

Frage gut, Antwort … na ja

10 Sonntag Mai 2015

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Sichtbarkeit

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Bingo!, Ratgeber, Stereotype, Vorurteile

Gelegentlich bekomme ich über Google Alerts einen Hinweis, dass wer eine Frage bezüglich Asexualität bei gute-frage.net eingestellt hat.

Beim Stöbern im entsprechenden Suchbegriff stieß ich auf knapp hundert entsprechende Einträge. Einige befassten sich mit der Definition, weshalb ich mich frage, weshalb die Fragenden sich nicht an Wikipedia gewandt haben, aber das Gros ist eine Variante von „Hilfe, bin ich vielleicht asexuell?“

Unter dem Cut werde ich einen Haufen Zeug zitieren, der aus diversen Gründen triggern könnte. Außerdem werde ich nebenher ein bisschen fies sein. Bitte wegschauen oder gar nicht erst hingucken, falls es zu viel werden könnte. Auf Resourcen habe ich hier hingewiesen.

Weiterlesen →

Ace-sops Fabel: Die graue Füchsin und die Drachin

03 Mittwoch Sept 2014

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Queeres

≈ 5 Kommentare

Schlagwörter

Bingo!, Coming Out, Fabeln, Gastbeiträge, The Dragon and the Fox

Fiammetta hatte eine englischsprachige Fabel von the Dragon and the Fox verlinkt, und die fand ich so gut, dass ich sie gleich mal übersetzen musste, nachdem mir freundlicherweise die Genehmigung erteilt wurde.

Ein Text für alle, deren Identität schon mal bestritten wurde, unabhängig von Gray-Asexualität:

 

Die Geschichte von der Grauen Füchsin und der Drachin

Es war einmal eine kleine graue Füchsin, die gerne im Wald spazieren ging. Als sie eines Tages so spazierte, traf sie einen roten Fuchs, und die beiden wanderten gemeinsam und unterhielten sich zunächst angenehm miteinander.

Als das Gespräch schon eine Weile dauerte, fragte der rote Fuchs die Graue: „Bitte verzeih die Frage, aber welche Farbe hat dein Fell? Ich habe diese Schattierung bisher noch an keinem Fuchs gesehen.“

Die graue Füchsin antwortete: „Mein Fell ist grau, wie du siehst.“

Der rote Fuchs dachte darüber eine Weile nach, und sagte endlich: „Ich habe viele Füchse getroffen, aber niemals einen mit grauem Fell. Bist du vielleicht eine alte Füchsin, deren ehemals rotes Fell grau geworden ist?“

„Nein“, antwortete die graue Füchsin, „ich bin eine junge, graue Füchsin.“

„Ich habe schon von vielem gehört, aber noch niemals von einem grauen Fuchs“, sagte der rote Fuchs. „Vielleicht bist du weiß, und dein Fell ist vom Staub grau geworden.“

„Nein“, antwortete die graue Füchsin. „Mein Fell war schon immer grau.“

Der rote Fuchs schüttelte seinen Kopf. „Ich bezweifle, dass irgendein Fuchs graues Fell hat. Füchse können rot oder weiß oder braun oder sandfarben sein, aber noch nie gab es einen grauen Fuchs.“

Daraufhin hielt die graue Füchsin an, setzte sich hin und heulte traurig. Die Füchs*innen hörten den Schlag großer Schwingen, der immer lauter und lauter wurde, bis eine Drachin mit wilden Brüllen vom Himmel herabstieß.

Kurz beschrieb die graue Füchsin der Drachin das vorangegangene Gespräch mit dem roten Fuchs. Die Drachin wendete ihren glühenden Blick dem roten Fuchs zu, und grollte: „Ich kenne diese Füchsin gut, und ihr Fell war schon immer grau. Sie ist eben einfach so. Warum akzeptierst du dies nicht?“

Der rote Fuchs, der sein Fell vor Angst gesträubt hatte, stammelte: „Bitte tu mir nichts, mächtige Drachin. Ich kenne viele Füchs*innen und bin unter den Hohen meines Volkes. Wenn du mich freilässt, werde ich dir als Gegenleistung einen Schatz für deinen Hort geben.“

„Nein“, antwortete die Drachin. „Ich habe kein Interesse an Schätzen, und habe keinen Hort. Ich möchte nur meiner Freundin, der grauen Füchsin, helfen.“

Der rote Fuchs war verblüfft, und fuhr fort: „Aber ich möchte dich besänftigen, große Drachin, und es ist allgemein bekannt, dass jede*r Drachen Reichtümer von allen Dingen am höchsten schätzt. Ich biete dir Reichtümer an, so viele ich finden kann, als Gegenleistung für meine Sicherheit.“

Die Drachin, unbeeindruckt von diesem Bestechungsversuch, antwortete: „Roter Fuchs, du täuschst dich über das Drachenvolk. Nicht alle von uns begehren Reichtümer, und ich am allerwenigsten. Als Gegenleistung für deine Sicherheit bitte ich dich, bei der grauen Füchsin um Verzeihung zu bitten, und ihr zu erlauben, ihren Weg fortzusetzen.“

Als der rote Fuchs das hörte, zeigte er offen seine Verachtung und trumpfte auf: „Dann bist du gar keine Drachin! Ich habe noch nie von einem Drachen gehört, der keine Reichtümer begehrt, denn das ist eine angeborene Eigenschaft aller Drachen, und die bestimmende Eigenschaft eines Drachens. Ich kann mir einen solchen Drachen nicht einmal vorstellen!“

Daraufhin wurde die Drachin wütend, und ließ einen Feuerstrahl in Richtung des roten Fuchses los. Er jaulte und rollte sich auf dem Boden umher, um seinen brennenden Pelz zu löschen. Nachdem die Drachin das eine Weile mit Genugtuung betrachtet hatte, stolzierte sie in den Wald.

Die graue Füchsin drehte sich um, ihrer Freundin, der Drachin, zu folgen, warf dem roten Fuchs einen letzten Blick zu und bemerkte: „Vielleicht wirst du eines Tages lernen, dass es mehr Dinge auf der Welt gibt, als du gesehen hast, oder von denen du gehört hast, oder als du dir vorstellen kannst.“

Woraufhin die Drachin hinzufügte: „Vielleicht wirst du eines Tages lernen, dass ein Drache ein Drache bleibt, und wenn du es noch so bestreitest.“

Gastpost: 8 Dinge, die du niemals zu Asexuellen sagen solltest

20 Sonntag Jul 2014

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Sichtbarkeit

≈ 9 Kommentare

Schlagwörter

Bingo!, Gastbeiträge, Sichtbarkeit, Vorurteile

Via der Datenkrake kam ein Link reingeschneit, den Sarah Jean Jost freundlicherweise übersetzte, und dessen Inhalt ich euch nicht vorenthalten will, da es meinem Bingo noch ein, zwei neue Aspekte abgewinnt.

Originalpost hier, von Kirstin Kelley. Veröffentlichung mit Genehmigung der Übersetzterin, nach Rechtschreib- und Grammatikprüfung, sowie einer Versehung mit *.

Thanks, Sarah Jean!

 

8 Dinge, die du niemals zu Asexuellen sagen solltest


Vor einiger Zeit habe ich einen Bericht über meine eigenen Erfahrungen als asexuelle Person veröffentlicht. Viele Leute, die asexuell sind, würden sich wünschen, dass die breite Masse ein bisschen mehr vor allem darüber wüsste, was man nicht zu einem Asexuellen sagen sollte. Also habe ich mit der AVEN-Gemeinschaft Kontakt darüber aufgenommen, was die nervigsten, frustrierendsten oder beleidigendsten Reaktionen darauf waren, dass sie sich als asexuell geoutet haben. Folgende Reaktionen wurden am häufigsten genannt:

 

1. „Herausforderung angenommen!“

Das ist meiner Meinung nach das Schlimmste! Bestenfalls ist das ein Witz, der unserer Identifizierung als asexuell die Rechtfertigung abspricht und der uns unsicher macht, wie wir auf sie reagieren sollen. Schlimmstenfalls ist sie geprägt von einer Vergewaltigungskultur und voll von bedrohlicher Sprache! Die Idee einer „Vergewaltigung, die eine*n wieder auf den richtigen Weg bringt“ ist eine reale Bedrohung für Mitglieder der LGBT-Gemeinde und der asexuellen Gemeinschaften. Es gibt wirklich Menschen, die davon überzeugt sind, dass eine Vergewaltigung das „Problem“ löst, indem das Opfer den Übergriff genießt. Solche Dinge kommen vor, und damit bedroht zu werden, ist Furcht einflößend.

 

2. „Woher weißt du das, wenn du es nie versucht hast?“

Das ist meist gut gemeint, aber es ist schwer, damit umzugehen, weil es eine*n in die Defensive treibt. Wir wissen es genauso, wie du wusstest, dass du an Sex Interesse hast! Wir haben dieses spezielle Interesse einfach nie entwickelt. Asexuelle sind in unterschiedlichem Ausmaß an Sex desinteressiert, von wenig Interesse bis zur extremen Abneigung, aber egal, wo wir uns einordnen, wir fühlen es instinktiv und wissen es einfach.

 

3. „Keiner wird mit dir zusammen sein wollen, wenn du nicht bereit bist, Sex zu haben!“

Ernsthaft? Bestimmt die Frage, ob ich bereit bin, Sex zu haben, meinen Marktwert als mögliche*r Partner*in? Mit jemanden, di*er so über meine Asexualität denkt, möchte ich sowieso nicht zusammen sein! Außerdem gibt es eine Bandbreite von unterschiedlichen Meinungen, die Asexuelle zum Thema Beziehung haben. Ich zum Beispiel wünsche mir eine Beziehung, andere legen keinen Wert auf diese Art von Nähe und sind aromantisch!

 

4. „Gib nicht auf, nur weil du eine schlechte Erfahrung gemacht hast!“

Wer hat etwas von einer schlechten Erfahrung gesagt? Manche Menschen, die negative sexuelle Erlebnisse gehabt oder sogar Missbrauchserfahrungen gemacht haben, sind asexuell, ein Teil von ihnen sind aber auch sehr sexuell. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun! Wenn jemand, den mensch kennt, asexuell ist, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass si*er in irgendeiner Form Opfer von sexueller Gewalt geworden ist, und ehrlich gesagt geht eine*n das auch nichts an, es sei denn, das Opfer teilt sich einer*m mit!

 

5. „Aber was ist mit Heiraten und Kinderkriegen?“

Meine Wünsche und Vorstellungen zur Familienplanung haben nichts mit meiner Asexualität zu tun! Für die Aromantiker stellen Ehe und Kinder oft keine Option dar (obwohl jede Erfahrung individuell ist), aber die romantischen Asexuellen haben verschiedene Möglichkeiten. Zuerst: Wenn wir Sex zum Zwecke der Fortpflanzung haben wollen, können wir das durchaus, manche Asexuelle haben sich für diese traditionelle Art des Kinderkriegens entschieden. Andere entscheiden sich vielleicht für eine Adoption oder künstliche Befruchtung. Viele Asexuelle haben außerdem verständnisvolle Ehepartner, die vielleicht sogar selbst asexuell sind.

 

6. „Du kannst ja gar nicht asexuell sein, du hattest Sex mit …!“

Erst mal vielen Dank dafür, dass du ein Auge auf alle meine Entscheidungen hast! Ich weiß nicht, ob ich einen genauso guten Überblick über mein Leben habe wie du! Nur weil ich in der Vergangenheit Sex hatte, heißt das nicht, dass Sex für mich in der Gegenwart irgendwie attraktiv ist, oder dass er es in der Vergangenheit war. Viele Asexuelle haben aus den verschiedensten Gründen Sex. Manche glauben, dass sie Sex ausprobieren sollten, bevor sie sich als asexuell identifizieren, andere tun es, um ihren Partner glücklich zu machen! Einige sind in einer oder mehreren Phasen ihres Lebens asexuell. Egal, was die Gründe sind: Aus den Handlungen einer Person kann man nicht unbedingt auf ihre Gefühle schließen.

 

7. „Du meinst wohl, du lebst im Zölibat!?“

Diese Reaktion ist am wenigsten frustrierend für mich, denn sie ist meistens das Resultat eines ernsthaften Versuches, meine Erfahrungen zu verstehen. Viele Menschen verwechseln Asexualität und im Zölibat leben, weil beides von außen oft gleich aussieht. Aber es gibt einige wesentliche Unterschiede: Jemand, der im Zölibat lebt, hat sich aus irgendeinem Grund entschieden, ohne Sex zu leben, aber si*er hat dennoch das Bedürfnis nach Sex. Ein*e Asexuelle*r hat vielleicht Sex, hat aber nicht das gleiche Bedürfnis nach Sex, dass die meisten Menschen haben.

 

8. „Das ist nur eine Phase!“

Es ist zwar richtig, dass sich die Sexualität eines Menschen im Laufe seines Lebens verändern kann, aber das ist nicht bei allen Menschen der Fall, und vielleicht auch nicht bei dem Menschen, mit dem mensch gerade redet! Asexualität ist eine sehr komplizierte, sehr reale Erfahrung, die eine große Herausforderung an di*en Asexuelle*n stellt. Statt von oben herab auf uns einzureden, könnten wir verständnisvolle Unterstützung gebrauchen – unabhängig davon, ob wir vielleicht irgendwann wieder ein Interesse an Sex entwickeln!

 

—

Noch Ergänzungen?

Ace mit Goldstern

24 Donnerstag Apr 2014

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Queeres, Sichtbarkeit

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Asexualität, Bingo!, Schönheitsideal, Sichtbarkeit, Stereotype, Vorurteile

Nun habe ich vor einiger Zeit diesen Text von Bäumchen hier gefunden, in dem auch das Wort Asexualität fällt.

Ich habe es lange Zeit Desexualisierung genannt, um es von Asexualität zu trennen, aber langsam seh ich die Grenzen aufweichen. Ich kämpfe seit Jahren mit einem sterbenden Gefühl, mit einem sterbenden Begehren, und ich sehe diese Asexualität nicht als wunderbar oder als Identität, die ich »embracen«, umarmen und lieben kann. Ich wurde dazu gemacht.

Bäumchen nimmt auf diesen englischsprachigen Artikel Bezug. Als asexy Bloggerin, die ihre Identität umarmt, habe ich mich erstmal am Kopf gekratzt, weil für mich mindestens zwei Paar Stiefel, wenn nicht mehr. Dann habe ich versucht zu verstehen, wie diese Schwierigkeiten zustande kommen. Offensichtlich überschneidet sich das, was Asexualität will, und das, was dann draußen ankommt, nicht zu hundert Prozent.

Warum ist das so? Wie trägt die Rezeption von Asexualität dazu bei, dass Leute, die nicht dem westlichen Schönheitsideal entsprechen, sich in die Ecke gedrängt fühlen?

Zu diesem Zwecke muss ich ausholen, werde diverse Diskussionen in der englischen Blogosphäre ausbuddeln und hinterher hoffentlich ein bisschen klüger sein. Dies hier ist Teil eins von geplanten drei.

Zum ersten will ich mir anschauen, wie über Asexualität berichtet wird.

Zunächst nochmal eine Rekapitulation für Leute, die hier eventuell zufällig reinschneien. Asexuelle definieren sich entweder als Menschen ohne Verlangen nach sexueller Interaktion und/oder als Menschen, die keine oder wenig sexuelle Anziehung verspüren und/oder „alle, die sich als asexuell bezeichnen, sind asexuell“. Weiterführend meine kurze Analyse und sehr ausführlich auf englisch von AC Hinderliter hier.

AVEN Deutschland hat eine Seite, wo Berichte über Asexualität gesammelt werden. Die Qualität der verlinkten Artikel variiert von reißerisch bis ernsthaft, von null bis viel Recherche. Meistens werden Frauen* zitiert oder interviewt, und die Berichterstatter*innen betonen auch gern, dass die Person, die sie da getroffen haben, hübsch ist. Größte sichtbare Beleidigung ist „unauffällig gekleidet“, gefunden in Fiammettas Radiobeitrag. Außer diesen ganzen Frauen* kommt auf Deutsch gelegentlich noch unser Forums-Obermod zu Wort, der ein Mann ist. Englischsprachige Artikel betonen noch lieber als deutsche, dass wir es mit „Jungfrauen“ zu tun haben. Damit alle Leute mit Fetisch anfangen können zu sabbern.

Die englischsprachige Welt hat außerdem David Jay, auf dessen Idee AVEN gewachsen ist. Der Typ sieht in echt noch besser aus als auf Bildern. Ein cis-Mann, weiß, gebildet, und ein mitreißender Redner.

Wir sehen aber nicht: Trans*-Personen. Persons of color. Personen, die dem gängigen Schönheitsideal anderweitig nicht entsprechen. Nicht-neurotypische Personen. Personen mit einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit.

Selbst, wenn diese Personen eventuell trans* sind, Psychopharmaka nehmen oder eine Hormonstörung haben, sehen wir in den Berichten davon nichts.

Diese Unsichtbarkeit hat einen Grund.

Das Coming out hat sich für Asexuelle zu einer Art Urtrauma entwickelt, denn in der Regel wird uns nicht geglaubt. „Du benutzt dieses Wort falsch, das ist für Amöben reserviert.“ „Bist du sicher, dass das keine Phase ist?“ „Nach meiner letzten Beziehung, die so mies war, wollte ich auch keinen Sex mehr.“ „Das klingt aber sehr nach Autismus.“ „Hast du schon mal nach deinen Hormonen schauen lassen?“ „Du bist einfach zu hässlich, um wen abzukriegen.“

Es macht keinen Spaß, von anderen informiert zu werden, dass wir nicht existieren, oder trotz teilweise jahrelanger Identitätssuche nicht wissen, was wir fühlen. Obwohl wir sicher nicht die einzige Gruppe sind, der zunächst Unglauben entgegenschlägt.

Offensichtlich ist es am praktischsten, wenn alle potentiellen Einwände entweder nicht aufkommen können – die Person, über die berichtet wird, sei konventionell gutaussehend, und habe keine wahrnehmbaren Einschränkungen – oder die Einwände können aus persönlicher Erfahrung entkräftet werden: „Den Hormonen geht es gut, danke. Ich bin neurotypisch und habe keine psychischen Krankheiten. Ich hab es schon ausprobiert, und es hat mir nicht gefallen.“ Etc. pp.

Dieses Konzept ist das der*des unangreifbaren Asexuellen, zuerst von Sciatrix hier formuliert. Wer möglichst alle Einwände entkräften kann, bekommt ein Goldsternchen, wie früher in der Schule unter ordentlich geführte Hausaufgabenhefte.

Diese Asexuellen mit Goldsternchen führen aber zu einer relativ uniformen Darstellung in den Mainsstreammedien.

Das verunsichert zum einen die Leute in der Community. Darf mensch laut sagen, dass si*er Sex eklig findet? Dass si*er traumatische Erfahrungen hat? Dass si*er dick ist? Eine Behinderung hat? Antidepressiva einnimmt? Trans* ist? Dass si*er keine*n Parter*in möchte, nicht mal zum Kuscheln, und als verschrobene Katzenperson oder Waldschrat*in zu enden plant?

All so etwas könnte Asexualität ja „a bad name“ geben, und dazu führen, dass wir als Gruppe nicht mehr ernstgenommen werden.

Und die anderen da draußen? Sehen entweder nur asexuelle Menschen mit Goldstern, und kommen zu dem Schluss, dass das eine neue Verrücktheit für die weiße Mittelschicht ist. Weiterführendes über die Schwierigkeiten von Schwarzen Menschen in den USA mit Asexualität (auf Englisch) zum Beispiel hier.

Oder sie glauben, dass sie asexuell sein sollen. Dazu später mehr.

—

Edit 2017-09-24: Sprache an neuere Erkenntnisse angepasst.

Ein Coming Out per Mail

04 Dienstag Mär 2014

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

≈ 2 Kommentare

Schlagwörter

Asexualität, Bingo!, Coming Out

Seit dem Wochenende ist meine gesamte Restfamilie eingeweiht. Weil mein Vater eine neue Partnerin hat, waren zwei Menschen zu informieren, und weil ich wusste, wie anstrengend schon eine einzelne Person sein kann, hatte ich beschlossen, den beiden zu schreiben. Am Ende stellte sich raus, dass sie schon ewig die asexy Flagge an der Heckscheibe meines Autos gesehen und gegoogelt hatten, weshalb ich mir völlig umsonst Sorgen gemacht hatte.

Ich wusste auch, dass mein Vater nie so super scharf auf Kinder war wie meine Mutter, auch wenn er jetzt froh ist, mich zu haben, aber von ihm kam nie das, was ich mal als Enkeldruck bezeichnen will.

Jedenfalls sind jetzt alle wichtigen Leute informiert *winkt an manche*, was eine weitere Erleichterung darstellt. Nie mehr Ausflüge zu CSDs in Erzählungen zensieren müssen! Keine Lügen mehr, woher ich Leute kenne! Yay!

Um das Mail einer Zweitnutzung zuzuführen, kriegt ihr es hier, vielleicht nützt es wem was, dier Inspiration oder Hilfe sucht:

 

… Ich werde euch jetzt euren Sonntag durcheinanderbringen. Mir geht es gut, also Ruhe bewahren und bitte bis zum Ende fertiglesen. Wer weiß, vielleicht ist die Überraschung gar nicht so groß.

Euch ist vielleicht aufgefallen, dass ich meine Antworten auf manche Fragen bezüglich meiner Freizeitgestaltung und Bekannten in den letzten zwei Jahren ein wenig ausweichend ausgefallen sind. Das liegt daran, dass ich erstens ein bisschen ein Feigling bin, und zweitens keine Lust auf die unausweichliche Diskussion hatte, die ich führen muss, wenn ich den Grund dafür persönlich mitteile:

Ich habe da einen Verein an der Backe, dessen zweite Vorsitzende ich bin. Der Verein heißt AktivistA, und hat sich der Sichtbarmachung von Asexualität verschrieben.

Asexualität ist, grob gesagt, das Gegenteil von Bisexualität. Wir wollen nichts von niemandem.

Das ist so ungewöhnlich und jenseits der modernen westlichen Vorstellungskraft, dass ich mich jahrelang gefragt habe, was mit mir los ist, und selbst, als ich das Wort gefunden hatte, jahrelang gebraucht habe, bis ich mich für endgültig nicht hetero erklären konnte. Mir geht es sehr viel besser, seit ich ein Wort für mein „tickt anders“ habe, und über dieses Wort mit anderen in Kontakt komme, die ähnlich gelagert sind. Das Wort gibt es noch nicht sehr lange, deswegen dürfte es euch, wenn überhaupt, im Zusammenhang mit Amöben begegnet sein.

Wie gesagt: Ich weiß, dass es schwierig ist, sich an dieses gedankliche Konzept zu gewöhnen. Mitunter ist die Überraschung so groß, dass ein Outing per Gespräch zu unschönen Diskussionen führt, die alle Parteien unzufrieden und/oder verletzt zurücklassen. Daher, längst überfällig, dieses Mail.

Zum Weiterlesen gibt es hier eine PDF einer Broschüre unseres Vereins: http://www.aktivista.asex-web.de/images/AVEN_Fragen_zur_Asexualitaet.pdf

Und hier ist eine Übersicht über all die Gründe, warum ich ein Mail geschrieben habe: https://dertorheitherberge.wordpress.com/bingo/

Weil ich jahrelang Unsicherheit und Selbstzweifel ausgehalten habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es anderen besser gehen soll. Deshalb bin ich in dem Verein. Deshalb hat Carmilla DeWinter einen Blog über Asexiness. Deswegen die Flaggen an meinem Auto.

Was erwarte ich jetzt von euch?

Vor allem, durchatmen. Ich bin immer noch die selbe Person wie vorher. Fragen jetzt oder später beantworte ich natürlich gerne. Wenn ihr euch entschließt, nicht zu genau nachzufragen, ist das auch in Ordnung …

 

Fachsprachen, Jargon und Asexinesisch

22 Dienstag Okt 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Queeres

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Schlagwörter

A/Romantik, Asexualität, Bingo!, mein Ace-Sprech gehört mir, Wortklaubereien

So, es ist Asexual Awareness Week. Außerdem hatte mir Fiammetta geschrieben, dass sie in einem Gespräch über die Frage gestolpert ist, was demisexuell ist und wozu wir das Wort brauchen. Überhaupt scheint ein Großteil der Außenstehenden sich zu fragen, was wir mit den ganzen Wörtern eigentlich wollen.

Zugegeben, wir haben viele davon: Gray-A, demisexuell, ästhetische Anziehung, intellektuelle Anziehung, sexuelle und romantische Anziehung, wtf-romantisch, queerplatonisch, Zucchini, etc. pp. Nicht zu vergessen den ganzen importierten Genderkrams wie trans*, nicht-binär, neutrois, genderfluide, usw.

Ganz unabhängig von der Bedeutung dieser Worte ist allein deren Anzahl für Uneingeweihte überraschend. Nun sind Asexuelle anscheinend dafür prädestiniert, populäre Ideen und Konstrukte auseinanderzunehmen, und neue Wörter für die Einzelteile zu finden, oder Wörter für Dinge zu finden, über die noch niemals jemand nachgedacht hat. Jemand macht sich im öffentlichen Raum Internet Gedanken, und wer anderes kommt vorbei und sagt, „haargenau das ist, was ich fühle, und jetzt habe ich endlich ein Wort dafür!“ Und dann kann diskutiert werden.

De facto ist es ja so, dass ich desto ausführlicher über Dinge nachdenken kann, je größer mein Vokabular ist. Daher bin ich der Meinung, dass die Welt nur davon profitieren kann, wenn es für möglichst viele Konzepte Wörter gibt.

Jede Subkultur, jede Branche hat ihre eigenen Wörter – schon mal geschaut, wie diese ganzen Piercings heißen, je nachdem, wohin mensch sie sich stechen lässt? Ganz zu schweigen von meinem eigenen Brotberuf. Keine_r wird hier bestreiten, dass derlei Fachwörter wichtig sind.

„Das nach drei Seiten geschlossene Labor, in dem wir Salben herstellen und in das sich der Tee nicht verirren darf, damit die Waage und Gefäße nicht zustauben“ ist unpraktisch, daher „Rezeptur“. Dass das genauso heißt, wie „Ich hab eine Rezeptur angenommen“ – also dass eben eine Salbe/Lösung herzustellen ist, stört niemanden von uns Weißkitteln. Abgesehen davon haben die meisten Sprachen Homonyme (Wörter, die gleich aussehen und klingen und zwei ganz verschiedene Bedeutungen haben), die auch weniger wortgewandten Menschen ohne besondere Ausbildung zur Verfügung stehen. Mensch denke nur an die zahlreichen Bedeutungen von „Karte“.

Insofern finde ich den immer noch gehörten Einwand „aber asexuell heißt, dass ein Organismus sich ungeschlechtlich vermehrt“ mehr als lächerlich, und es befremdet mich, dass uns das Recht auf unsere eigene Fachsprache aberkannt wird, nur weil wir über Sex und dessen Abwesenheit diskutieren, anstatt über Piercings oder Apothekenbedarf.

Klar, neues Wort heißt, nach der Definition fragen zu müssen und diese in die hauseigene Festplatte Oberstübchen zu integrieren. Ist für die meisten Leute anstrengend. (Aber wahrscheinlich liest das hier eh keine_r, dier damit allzu große Schwierigkeiten hat.)

Mehr als frech ist aber, die Notwendigkeit eines Wortes anzuzweifeln. Das Wort existiert und wird von mehr als einer Person genutzt – damit sollte sich logisch ergeben, dass ein Bedarf für dieses Wort bestand.

„Aber das steht so nicht im Wörterbuch!“

Und? Bei Wikipedia steht’s mittlerweile. Außerdem gab es Zeiten, da standen Wörter wie „homosexuell“, „Mutterschutz“ und „Computer“ so auch nicht im Wörterbuch. Sprache ist lebendig. Nehmt es hin.

Was musst du schlimmes erlebt haben…

06 Mittwoch Feb 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

≈ 6 Kommentare

Schlagwörter

Bingo!, Coming Out, Trauma, Vorurteile

Triggerwarnung: sexueller Missbrauch in Andeutungen

Ich habe gerade im Backlog von Swankivys Tumblr „Everyday Ignorance“ rumgestöbert, bin auf diesen Post (mehr Triggerwarnung) gestoßen, und wollte mal meine Meinung zum Thema kundtun.

Der größte Teil meines Umfelds weiß mittlerweile über meine Orientierung Bescheid, oder hat zumindest eine vage Ahnung, dass ich nicht hetero bin.

Drei dieser Personen haben über „schlechte Erlebnisse in der Kindheit“ spekuliert, die ich vielleicht gehabt haben könnte, und die meine Orientierung erklären könnten. Alle mit dem Hinweis, dass man sich Sorgen um mich mache.

Nun. Diese drei Menschen kennen mich relativ gut, und zwar so gut, dass sie wissen, dass ich von einem traumatischen Erlebnis nun nicht notwendigerweise erzählen würde. In meinem Fall gibt’s nichts zu erzählen, doch die Frage ist grundsätzlich problematisch.

Es besteht die Möglichkeit: Ich habe tatsächlich schlechte Erfahrungen. Je nach Konstitution kann es sein, dass ich durch die Frage allein getriggert werde, und einen Flashback erlebe – also in der schlechten Erinnerung so sehr gefangen bin, dass ich sie jetzt als real erlebe.

Vielen Dank, das ist wahnsinnig hilfreich… und verständnisvoll und respektvoll und so.

Denn: Entweder kennt dier Fragende das Konzept „Trigger“, dann ist sier, vorsichtig ausgedrückt, rücksichtslos und beweist, warum man siem bis jetzt noch nichts erzählt hat. Oder dier Fragende ist mit PTSD nicht genug vertraut um zu wissen, dass siene Frage triggern könnte, behauptet aber trotzdem indirekt, die Auswirkungen von PTSD zu kennen.

Beides wirft kein besonders vorteilhaftes Licht auf den Charakter des Fragenden. Insofern, auch wenn die Antwort „nein, ich hatte eine traumafreie Kindheit“ lautet, disqualifiziert die Frage nach möglichem Missbrauch den Fragenden.

Des weiteren muss sich das Ass, das sein Coming out hat, fragen, warum dier Gesprächspartner einem lieber mangelnde Selbsterkenntnis und ein bislang unerwähntes sexuelles Trauma unterstellt, als siene Realität um die Definition einer sexuellen Orientierung zu erweitern. Dier Gesprächspartner sollte sich das auch fragen. (Fühlt sich vielleicht überrumpelt, oder angegriffen, oder den heteronormativen Lebensentwurf kritisiert… ? Wer hat Angst vorm großen, bösen Ace?)

Was an der Frage noch unschön ist: Es wird kaum ein Ass geben, das nicht darüber nachgedacht hat. Asexualität ist die letzte Möglichkeit, und davor haben wir alle Ausschlusskriterien in Betracht gezogen. Auch Missbrauch.

Ich kann mich an kein Trauma in meiner Kindheit erinnern, ich habe keine PTSD-Symptome, und hatte nie welche. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, an der ich nicht sozial ungelenk und schweigsam war, und in der ich mehr als eine Handvoll Freunde hatte. Offensichtlich habe ich nicht irgendwann eine plötzliche Verhaltensänderung an den Tag gelegt.

Trotzdem habe ich vor meinem inneren Coming out monatelang an meinem Gedächtnis gezeifelt und meine gesamte Biographie in Frage gestellt. Offensichtlich hätte ich lieber akzeptiert, dass ich gestört bin, als dass ich asexuell bin.

Wenn ich so zurückschaue, ist das verdammt lächerlich, und gleichzeitig traurig, denn es sagt schon sehr viel darüber aus, wie tief die Indoktrination der sexuellen Befreiung sitzt.

Ich habe den FragestellerInnen, sofern sie hier mitlesen, im Übrigen verziehen. Ich kann aber nicht versprechen, dass ich einer eventuellen Nummer Vier nicht wegen mangelnden Respekts an die Gurgel gehe.

Bingo ist online

13 Sonntag Mai 2012

Posted by Carmilla DeWinter in Uncategorized

≈ 4 Kommentare

Schlagwörter

Bingo!, Vorurteile

Nachdem ich gezögert und dann noch zeitweise vergessen hatte, habe ich es nun geschafft, eine neue Seite für diesen Blog zu machen. Dazu oben auf „Bingo“ klicken.

Die Sammlung habe ich ursprünglich für den Lörracher CSD zusammengestellt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Falls irgendwer noch Ergänzungen hat, oder mit einer Formulierung bezüglich anderer Minderheiten oder Bevölkernungssubgruppen nicht einverstanden ist, bitte Kritik her.

← Ältere Beiträge

Blogroll

  • A life unexamined
  • Asexual Artists
  • Dedicate the Ace
  • Ein deutscher Blog über Asexualität
  • Everyday Ignorance
  • fructus dulces
  • Handyfeuerzeug
  • kaz
  • Kuchen statt Sex
  • Mandelbroetchen
  • Prismatic Entanglements
  • Queerbeet.org
  • Skeptic's play: lgbta
  • The Asexual Agenda
  • tschellufjek
  • We are the Misfits

Informationen über Asexualität

  • Asexual Explorations
  • Asexuality Archive
  • AVEN Deutschland
  • AVEN Mutterseite
  • Das Asex-Web
  • Der Verein: AktivistA
  • The Asexual Sexologist
  • wer a sagt, muss nicht b sagen

Verlassene Blogs

  • asexual curiosities
  • asexy beast
  • Asymptotisch
  • Captain Heartless!
  • Writing From Factor X

Themen

A/Romantik AAW 2015 ace-moment Ace-Zensus 2011 ACTA AktivistA Apotheken Umschau Asexiness lesen Asexual Awareness Week asexuality Asexualität asexuelles Spektrum Autorendasein AVEN zum Anfassen Balzrituale Beziehungen Bingo! Bloggen Buchkritik Carnival of Aces Coming Out CSD CSD Berlin 2016 CSD Karlsruhe CSD Lörrach CSD Stuttgart Demisexualität Eitelkeiten Feminismus Femme! Freundschaft Gastbeiträge Gender Heteronormativität history of celibacy Homophobie House INTJ INTP Jungle World Kinder/los Kingkiller Chronicle LGBT Libido Liebe Linkspam mein Ace-Sprech gehört mir Melissa Etheridge Narben Normal kann mich mal Popkultur queer queere Geschichte Queerphobie Ratschläge Reinheit Religion Romantische Orientierung Schlampen Selbstbild Sexiness Sichtbarkeit Stereotype Stolz Suchanfragen transgenialer CSD understanding asexuality Vortrag Vorurteile Wissenschaft nützt WorldPride Wortklaubereien X-Men Ästhetische Anziehung Öffentlichkeitsarbeit

Um neue Beiträge per E-Mail zu erhalten, hier die E-Mail-Adresse eingeben.

Schließe dich 44 anderen Abonnenten an

Meta

  • Registrieren
  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentare-Feed
  • WordPress.com

Archiv

Carmilla DeWinter - Teilzeitapothekerin, Teilzeitautorin, Vollzeitgeek. Ace mit Tendenzen zur Aromantik.

Archiv

Bloggen auf WordPress.com.

Datenschutz & Cookies: Diese Website verwendet Cookies. Wenn du die Website weiterhin nutzt, stimmst du der Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen, beispielsweise zur Kontrolle von Cookies, findest du hier: Cookie-Richtlinie
  • Abonnieren Abonniert
    • Der Torheit Herberge
    • Schließe dich 44 Followern an
    • Du hast bereits ein WordPress.com-Konto? Melde dich jetzt an.
    • Der Torheit Herberge
    • Anpassen
    • Abonnieren Abonniert
    • Registrieren
    • Anmelden
    • Melde diesen Inhalt
    • Website im Reader anzeigen
    • Abonnements verwalten
    • Diese Leiste einklappen
 

Lade Kommentare …