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Der Torheit Herberge

~ Asexualität, das Leben und der ganze Rest

Der Torheit Herberge

Schlagwort-Archiv: Asexiness lesen

Textkritik: Rosarot

12 Sonntag Mär 2017

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, LGBT

≈ 3 Kommentare

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Asexiness lesen, Buchkritik

Über Bookrix bzw. Amazon stolperte ich über eine Kurzgeschichte, die mit „asexuell“ vertaggt ist: „Rosarot“ von Marie Chaos.

ROSAROT

Worum geht’s?

Ein sexuell unerfahrener Mann hat eine geheimnisvolle und erotische Begegnung mit einem Fremden auf einem Friedhof, die sein Leben durcheinander wirbelt.

Das sagt meine innere Lektorin:

Die Autorin hat ein etwas schräges Verhältnis zu Absätzen in Dialogen. Der Anfang kommt ein bisschen langsam in Fahrt. Ansonsten eine nett konstruierte Geschichte, deren Happy End nicht komplett vorhersagbar ist, deren Glaubwürdigkeit aber am unten genannten Problem krankt.

Das sagt die asexy Besserwisserin:

Bingo! Volles Fettnäpfchen.

Achim (…) war ein ganz und gar asexueller Mensch.

Nie war er ein in Versuchung gekommen, Hand an sich selbst zu legen, einfach, weil er nie einen sexuellen Drang verspürte. Natürlich hatte er in der Pubertät auch mal (…) geküsst (…)

Aber nichts geschah. Kein atemloses Verlangen, kein Wunsch auf mehr (…)

Mag sein. Üblicherweise funktionieren die Teile bei a_sexuellen Menschen mit Penis durchaus, aber das heißt nicht, dass sie auch gern benutzt werden, oder dass beim Masturbieren sexuelle Phantasien entstehen: Feine, aber wichtige Unterschiede.

Auch, dass sich eine solche Person nicht als defizitär oder wenigstens einsam empfindet – unwahrscheinlich, aber es soll solche Geister geben.

Unterschätzen Sie nie das Phänomen des Gruppenzwangs und der Vorstellung von Normalität: Eine a_sexuelle Person stellt irgendwann fest, dass der Rest der Welt sie merkwürdig findet und sie auf ihre Andersartigkeit angespricht. Menschen, die das Wort „asexuell“ kennen und für sich anwenden, sind meiner Erfahrung nach tendenziell froh, das Wort zu kennen, weil sie sich vorher sehr allein gefühlt haben.

Dass nun selbiger aromantische (?), asexuelle und nicht-libidonöse Achim, der total relaxt mit seinem Minderheitenstatus umgeht, sich auf Sex mit einem Unbekannten einlässt, der ihn bei Abenddämmerung auf dem Friedhof stalkt? Nachdem Achim zum ersten Mal in seinem Leben überhaupt sexuelle Erregung empfunden hat?

Klingt manchen vielleicht sexy, ist aber genauso glaubwürdig wie glitzernde Vampire und deren Seelenverwandtschaften, also gar nicht.

Asexualität funktioniert nicht so. Demisexualität funktioniert nicht so.

Dass die Story trotzdem einige begeisterte Leserinnen gefunden hat, spricht dafür, dass diejenigen keine Ahnung haben, wie oberflächlich die Autorin offenbar recherchiert hat. Persönlich finde ich es dann immer noch schlecht, dass solche miesen Darstellungen nicht nur unglaubwürdig sind, sondern auch politisch negative Auswirkungen haben können.

Beweise:

Erstens hatte sie keine Bedenken, in das Bingofeld von „Du hattest eben noch nie Sex mit mir“ zu stolpern und daraus eine komplette Story zu stricken. (Das passiert auch nur Nicht-Aces, und das viel zu häufig.)

Zweitens: „Ganz und gar asexuell“ ergibt nur für Uneingeweihte Sinn. Tatsächlich etabliert diese Phrase eine Art Hierarchie, gegen die sich die Community mit Händen und Füßen wehrt. Nicht umsonst haben wir Wörter wie „aromantisch“ und „nicht-libodonös“ und so was. Weil das sehr viel präziser ist als „ganz und gar“, und weil nicht viele in allen drei Kategorien gleichzeitig auf dem Nullpunkt hängen.

Wenn wir Pech haben, nimmt jemand also die Beschreibung für bare Münze und glaubt dann einer echten a_sexuellen Person nicht, weil die halt zufällig eine Libido hat, oder sexuelle Erfahrungen oder oder oder … Nicht, dass wir nicht schon sowieso mit Unglauben zu kämpfen haben. Siehe Bingo.

Einziger Trost: Achim fühlt sich nicht nur nicht-defizitär, sondern wird auch als solches dargestellt. (Wieder ein feiner Unterschied.)

Anders wär’s auch und meiner Ansicht nach besser gegangen.

 

Buchkritik: Der linke Fuß des Gondoliere

25 Dienstag Okt 2016

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Queeres

≈ 3 Kommentare

Schlagwörter

Asexiness lesen, Buchkritik

Durch ein Gespräch wurde ich darauf aufmerksam, dass mein Verlagskollege Jobst Mahrenholz einen Roman veröffentlicht hat, der A_sexualität (mit) zum Thema hat: „Der linke Fuß des Gondoliere“ (Link führt zum großen A).

Ergo: Hab’s gleich gekauft und innerhalb eines Tages gelesen.

Worum geht’s?

Drei sehr unterschiedliche Jungs wachsen in Venedig auf und sind trotzdem die besten Freunde. Schon am Anfang erfahren wir: Einer ist verstorben. (Wer und warum müsst ihr selbst rausfinden.)

Der Autor zeichnet den Weg der drei in die Unabhängigkeit nach, es handelt sich also um eine Coming-of-Age-Geschichte, bei der die Liebe nicht fehlen darf. Zwei, Cece und Pirro, finden zusammen, aber Pirro ist a_sexuell und der dritte eifersüchtig …

Das sagt meine innere Lektorin:

Sehr spannend. Da außerdem eher schmal, schnell gelesen. Viel Gefühl, ohne, dass es zu melodramatisch wird. Eine manchmal etwas schräge Herangehensweise an Absätze in Dialogen, die dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tut.

Das sagt die asexy Besserwisserin:

Das Wort kommt vor! (Yay!) Die a_sexuelle Figur kommt 2008 in einem Brief zu Wort, der beweist, dass sie auf unzureichende Informationen zurückgreift:

In der Medizin nennt man es Asexualität. Es gibt da verschiedene Typen. Ich bin noch nicht einmal einer der ‚Schlimmen‘.

Wir können spekulieren, dass mit den „Typen“ die von der Community aufgegebene „Typ ABCD“-Einteilung gemeint ist, die mittlerweile vom Split-attraction-Modell ersetzt wurde – also von dem Konzept, dass die sexuelle und die romantische Orientierung zwei verschiedene Dinge sind/sein können und sich nicht überlappen müssen.

Inwieweit die Medizin damals überhaupt was zu reden hatte, ist mir allerdings schleierhaft – zu diesem Zeitpunkt lief A_sexualität in den italienischen Medien wohl eher als Internethype und Keuschheitsmode.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (2015) sieht’s da schon anders aus, wobei A_sexualität natürlich keine Diagnose ist, sondern als sexuelle Orientierung nach nichts ein Ausschlusskriterium für Diagnosen darstellt.

Außerdem sehr hübsch: Pirro ringt äußerst glaubhaft mit seiner „Diagnose“, aber sie ist nicht der Grund für das traurige Ende.

Fazit:

Kauf- bzw. Leseempfehlung, sofern ein sehr geringer Gehalt an wenig expliziten Sexszenen nicht abschreckt. Taschentücher bereithalten.

Buchkritik: How to Be a Normal Person

14 Sonntag Feb 2016

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, LGBT

≈ 4 Kommentare

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Asexiness lesen, Asexualität, Buchkritik

Bezugsquelle: Amazon

 

Nachdem ich über die Buschtrommel hörte, dass es sich bei „How to Be a Normal Person“ um einen Gay Romance-Roman mit einem asexuellen Love-Interest handelte, musste ich das Teil natürlich haben, und kaufte das E-Buch. Zur Zeit ist der Text nur auf Englisch erhältlich.

Das eher nüchterne Titelbild deutet nur dank des Hanfblattes an, welcher Art der Text sein könnte, und ist keinesfalls ein Hinweis, den Roman high zu genießen.

Was das Cover auch nicht macht: Eine klassische Romanze versprechen. Was auch gut ist. Klar, „How to Be a Normal Person“ enthält eine Liebesgeschichte zwischen zwei Kerls, aber da sie zwischen Gustavo Tiberius, dem eher antisozialen Besitzer der wahrscheinlich letzten Videothek der USA, und dem asexuellen Stoner-Hipster Casey stattfindet, bemessen sich die Meilensteine da etwas anders als im Großteil des Genres „Gay Romance“.

Hochliteratur ist der Text nicht, aber er bietet einen guten Überblick über das, was an Fallstricken in Beziehungen mit asexuellen Menschen lauert, inklusive überbehütender Freunde, aber es fokussiert nicht darauf. Anders ausgedrückt: Gustavo Tiberius hat einen Haufen Probleme – vor allem, dass er nicht „normal“ ist. Dass sein Liebster ace ist, stellt für ihn dagegen keinerlei Herausforderung dar. Welch eine Erfrischung.

Nebenbei ist das Ding zum Schieflachen komisch und erhält daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Buchkritik: Wings of Destruction

06 Montag Jul 2015

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, LGBT, Queeres, Sichtbarkeit

≈ 4 Kommentare

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A/Romantik, Asexiness lesen, Asexualität, Buchkritik

In einem Thread des englischen AVEN-Forums werden asexy Buchempfehlungen gesammelt, und daher stammte auch einer meiner Neuerwerbe, „Wings of Destruction“ von Victoria Zagar. Derzeit nur auf Englisch erhältlich, was aber auch nicht schlimm ist.

Meine Betaleserinnenseele blutete beim Lesen, deswegen habe ich denn auch öffentlich zwei von fünf Sternen verteilt.

Aber erstmal das Positive: Eine asexuelle Figur, über deren Status wir nicht rätseln müssen, weil Martin sich nämlich als asexuell bezeichnet. Und dann krallt er sich dank seiner sexuellen Orientierung bzw. deren Abwesenheit gleich einen Engel (mit einem ultrabesch… Namen. Anael! Böses Wortspiel, ick hör dir trapsen.)

Außerdem noch eine Figur aus dem LSBTTIQ-Bereich.

Die Voraussetzung ist originell, denn sonst wollen alle immer Armageddon verhindern, statt es auszulösen.

Leider krankt das Ganze an einem miesen Lektorat:

Einfallslose Satzanfänge. Wiederholungen. Engel, die im gleichen Satz nach Shakespeare und stereotypen Gangster*innen klingen.

Und der Weltenbau passt nicht.

Angeblich ist vor hundert Jahren die Wirtschaft zusammengebrochen. Bisher hat sie sich sogar nach der Pest wieder berappelt, insofern ist die Zeitspanne für die Dystopie, die Zagar in einer von Gangs beherrschten Großstadt zeichnet, einfach zu lang. Ich glaube einfach nicht, dass es viele Leute so lange in einer Stadt aushalten würden, denn irgendwann ist auch die letzte Dose Erbsen gegessen und das letzte Magazin für die Uzi verschossen.

Zu viele Engel sind männlich.

Und weil Zagar lieber erzählt, als uns richtig ins Drama einsteigen zu lassen, wirkt auch die Romanze zwischen Mensch und Engel eher hölzern und unglaubhaft.

Insofern: Ich habe das zwar fertig gelesen (spannend ist es), aber der Nutzwert liegt vor allem in diesem Verriss.

Zum Weiterlesen: Acereads

27 Mittwoch Mai 2015

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Sichtbarkeit

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Asexiness lesen, Sichtbarkeit

Via der Asexual Agenda bin ich auf eine Liste von fiktionalen Werken gestoßen, die asexuelle oder möglicherweise asexuelle Figuren beinhalten.

Das schöne ist: In den Tags steht, ob die Figur sich selbst als asexuell identifiziert, ob „asexuell“ in der Story vorkommt, ob „word of god“, also di*er Autor*in es sagt, oder ob nur spekuliert werden kann.

Wer Englisch kann, hat hier eine Fundgrube an käuflichen und kostenlosen Texten und Webcomics.

Fundstück: So viel zu Sichtbarkeit?

08 Sonntag Feb 2015

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Sichtbarkeit

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Asexiness lesen, Asexualität, Autorendasein, Brigitte, Ian McEwan

Tschellufjek hat vor Monaten eine Besprechung von Ian McEwans Buch „Am Strand“ gepostet, deren Einführung ich mal zitieren möchte:

Diese Novelle des englischen Bestseller-Autoren Ian McEwan könnte man gut in einen Kanon asexueller Literatur einreihen. Weder in der Geschichte noch in den Kritiken taucht das Wort “Asexualität” zwar auf, jedoch kann man in der Protagonistin, Florence, die inneren Zwistigkeiten einer asexuellen Person, die entgegen ihres Willens mit einer sexuellen Handlung konfrontiert wird, wiederfinden.

Dass der Autor keine Ahnung hat, wie das Buch bezügliche Asexualität gelesen werden kann, beweist dieses Zitat aus der Brigitte (Ausgabe 2/2015), über das ich dank meiner Frau Mama gestolpert bin:

Ihr Buch „Am Strand“ handelt von einem jungen Ehepaar Anfang 20, das 1962 auf seiner Hochzeitsreise vergeblich versucht, Sex zu haben, beide sind zu unwissend, zu gehemmt …

Ja, darauf wollte ich hinaus. Als das Buch vor ein paar Jahren erschien, haben mir die Leute gesagt: Das könnte heute nicht passieren. Aber ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Sie haben recht, die Leute werden mit sexuellen Bildern bombardiert, aber nicht, wenn man so will, mit sexuellem Wissen, die Menschen haben nicht mehr sexuelles Selbstvertrauen oder mehr Talent zum Vergnügen als früher. Man hat alle Nacktheit und alle Stellungen gesehen, aber unso verstörter und ahnungsloser ist man, wenn man einander wirklich zum ersten Mal nackt gegenübersteht.

Da ist viel Wahres dran, soweit ich das beurteilen kann, als eine, die den Pornokulturboom nach 2000 nicht mitgemacht hat, aber in Bezug auf asexuelle Sichtbarkeit ist das natürlich ein bisschen enttäuschend.

„Wer A sagt …“ geht in die dritte Runde

30 Dienstag Sept 2014

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Queeres, Sichtbarkeit

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A/Romantik, Alison Bechdel, Asexiness lesen, Sichtbarkeit, Wer a sagt muss nicht b sagen

Schon letzten Freitag flatterte mir ein Paket aus Berlin ins Haus: Andrzej hatte mir das neue Zine „Wer A sagt, muss nicht B sagen“ zugeschickt.

Daraufhin habe ich einen guten Teil meines Samstagvormittages damit zugebracht, alles zu lesen – außer meinem eigenen Beitrag.

Was gibt’s zu lesen? Gedanken übers Verlobtsein, über Beziehungen, die mehr sind als Lohnarbeit, über Alison Bechdel, Community Accountability (leider keine schöne deutsche Erklärung gefunden) und mehr. Dazu: Kunst und Comics über das Nicht_Begehren.

Wie immer bin ich beeindruckt, und wurde zum Nachdenken gezwungen. Wahrscheinlich werde ich mich bezüglich einiger Themen auch noch hier auf dem Blog äußern.

Kleiner Wermutstropfen für Menschen mit ohne Fremdsprachenkenntnisse: Das Heft hat 88 Seiten, davon ist etwa ein Viertel Englisch.

Buchkritik: The Fire’s Stone

21 Sonntag Sept 2014

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Queeres, Sichtbarkeit

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Schlagwörter

Asexiness lesen, Asexualität, Buchkritik, Sichtbarkeit

Nun ist es schon eine irrsinnige Weile her, dass ich das letzte Mal einen Roman vorgestellt habe, der eine potentiell asexuelle Figur beinhaltet.

Auf Tanya Huff’s „The Fire’s Stone“ stieß ich auf einer Seite, die Bücher über „asexual lesbians“ aufführte. (Link verloren, sorry.) Listete jene Seite den Text zurecht?

Zu kaufen in elektronischer Fassung zum Beispiel hier. Deutsch ist „Der Stein von Iskara“ nicht mehr in Druck. Amazon hat keine antiquarischen Angebote, und auch das Zentrale Verzeichnis Antiquarischer Bücher schweigt sich aus.

Worum geht’s?

Der Dieb Aaron bricht in den Palast von Ischia ein (wahrscheinlich deswegen heißt das auf Deutsch „Iskara“*), und landet nach einem Unfall auf dem Balkon des dritten Sohns des Königs. Darvish ist ein Trunkenbold und hat mit allen Sex, die seinem nicht unbeträchtlichen Charme erliegen. Darvish beschließt, Aaron zu behalten, der vorerst zu verletzt ist, um auf Flirts zu reagieren. Dabei verdrängt Darvish, dass er demnächst die Prinzessin einer benachbarten Insel heiraten soll.

Die zukünftige Braut, Chandra, wiederum hat keine Lust aufs Heiraten. Als Magierin der Neun weiß sie, dass Sex ihre Zauberkräfte verringern wird. Um Darvish die Hochzeit auszureden, reist sie inkognito nach Ischia. Gerade rechtzeitig, um herauszufinden, dass irgendwer jenen Stein gestohlen hat, der Ischia vor einem katastrophalen Vulkanausbruch schützt.

Als der König Darvish und „seinen Dieb“ schickt, um den Stein zurückzuholen, schließt sich Chandra ihnen ungefragt an.

Im Laufe der Geschichte passiert einiges: Einbrüche, Verfolgungsjagden, Verrat und Zauberduelle. Interessanter ist aber, wie die Figuren mit ihren eigenen Schwächen umgehen.

Da ich gern Drama mag, habe ich den Text sehr gern gelesen.  Am Ende sind Darvish und Aaron ein Paar, aber Darvish heiratet Chandra, trotz der Aussicht, dass sie nie mit ihm oder irgendwem Sex haben wird. Insofern ein Poly-Arrangement, mit einer Person, die abstinent lebt. Yay!

Bei genauerer Betrachtung hat Chandra, die in dieser Liste für „asexual lesbians“ vorkommt, dort eigentlich nichts zu suchen. So zeigt sie weder eine ästhetische noch sonstige Anziehung zu weiblichen Wesen – im Gegensatz zu den Kommentaren über Darvish – noch gibt sie zu verstehen, dass ihre Abstinenz auf irgendeine Weise durch mangelndes Verlangen beründet ist. Als asexuelle Figur geht sie daher bei mir nicht mal mit Lupe durch.

 

 

—-

* Suchmaschinen sind Freunde für Autor*innen. Weil mir fast selbst so etwas passiert wäre, das nur meine Lektorin gerettet hat, teste ich mittlerweile fast alle Orts- und Personennamen gegen.

Das große, böse Ace

04 Sonntag Aug 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität, Queeres, Sichtbarkeit

≈ 6 Kommentare

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Asexiness lesen, Asexualität, Preziös, Reinheit, Sichtbarkeit, Vorurteile, Wortklaubereien

… ist der Titel meiner kleinen Polemik für die Preziöse #1 gewesen.

Da das Erscheinungsdatum nun einige Zeit zurückliegt, und die neue Ausgabe in den Startlöchern steht, dachte ich, dass ich auch diejenigen ohne das Heft (schämt euch was) daran teilhaben lasse.

Sinn und Zweck der Angelegenheit war, nicht das zu tun, was Artikel üblicherweise in der Presse mit höherer Auflage tun, nämlich zu sagen, „Asexualität existiert“, sondern, „Asexualität existiert. Nehmt es hin, und denkt drüber nach, warum ihr an der Existenz zweifelt.“

Schreibt man nämlich einen Text mit der Aussage „Asexualität existiert“, hält die Leserschaft das grundsätzlich für die Frage, ob Asexualität existiert, und diskutiert entsprechend. Mit Bingo und allem.

Das ist für Asexuelle langweilig zu lesen, und respektlos obendrein.

Und wer jetzt noch nicht genug hat von den Haaren auf meinen metaphorischen Zähnen, muss hier Weiterlesen →

Leseempfehlung

31 Sonntag Mär 2013

Posted by Carmilla DeWinter in Asexualität

≈ 2 Kommentare

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Asexiness lesen

WordPress mag heute nicht, deswegen belasse ich es vorerst bei einer Comicempfehlung. Jadeycakes hat ihre Lebensgeschichte gezeichnet. Wer keine Angst vor was Englischem über eine genderqueere, omniromantische asexuelle Person hat: hingehen und anschauen.

Der Link geht zu der Werbung, die sie im Englischen AVEN-Forum gemacht hat. Die Datei, zu der Jadeycakes verlinkt, ist ungefähr 113 MB groß – mit meiner Kupferkabelverbindung hat das Runterladen länger als das Lesen gedauert. Der Zeitaufwand hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.

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Carmilla DeWinter - Teilzeitapothekerin, Teilzeitautorin, Vollzeitgeek. Ace mit Tendenzen zur Aromantik.

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